Prolog:
Texte schreiben wir eigentlich nur auf der Rallye tagesaktuell, so ist es auch 2019. Wir schreiben den 07.07.2019, die Planung ist im vollen Gange. Vielleicht haben wir zu viel Abgas inhaliert, vielleicht hilft es aber auch ab und an mal dreckige Finger zu haben: nach all den Strapazen (und wir haben Nichts ausgelassen, von abgehoben bis aufgeschlagen, von gescheitert bis wiederbelebt) wagen wir uns wie jedes Jahr ins nächste Abenteuer.
Lange haben wir auf der letzten Rückfahrt (war ja Zeit genug) und in den Wochen und Monaten danach gequatscht. Ob es uns langweilig wird, immer wieder mit Cornelius und Thomas ins Abendteuer zu stürzen, alle Leinen los zu lassen und zu gucken, wohin der Stern vom Eisenschwein uns führt. Es gibt auf dem Markt viele Alternativen:
Die „Baltic Sea Circle“ oder die 20Nations, Pothole Rodeo – jeder Buchstabe im Alphabet hat gefühlt zumindest ein Rallye-Pendant.
Und wir haben uns mit fast allen beschäftigt, um dann doch zu dem Schluss zu kommen, dass wir einfach auch zu OffTheBeatenTrack gehören. Denn es ist die perfekte Mischung aus sehr anspruchsvoller fahrerischer Herausforderung (schnell wie auch langsam) und dem richtigen Quäntchen an „wir nehmen uns nicht zu ernst“.
Also, 2019. Barcelona here we come…
Wer die Qual hat, hat die…..
Wait a minute. Nachdem die Jungs uns 2018 schon überrascht haben, wird 2019 nochmal alles anders.
Zwei Rallyes.
Zuerst die jahrelang geliebte München-Barcelona, unsere Spielwiese und die Strecke bei der alles begann. Attraktiv dieses Jahr über den Osten, der Abschnitt der uns 2015 noch hat scheitern lassen.
Dann, ein paar Monate versetzt: Marokko. Auch hier sind wir an unsere Grenzen gestoßen, aber auch hier sind wir mit eigenem Antrieb auf eigenen vier Rädern ins Ziel gelaufen.
Die Diskussionen waren lang aber eins war klar: Zwei Rallye schaffen wir zeitlich nicht. zu groß die Verpflichtungen, zu groß der Aufwand das alles zu überstehen (hier sei nochmal betont: Eine Rallye ist kein Urlaub).
Obwohl wir die Rallye München-Barcelona in unser Herz geschlossen habe, war unser „Secret Crush“ immer das spanische Hinterland. Ewig lange Pisten, ausgetrocknete Flüsse durch die man heizen darf, spanische Abende bei Wein und Tapas. Marokko ist quasi Spanien nur mit deutlich mehr Sand und anderer Landesküche. Und Härter. Und anders.
Die Entscheidung war gefallen: 2019 Marokko, dieses Mal mehr „im“ als „unterm“ Auto.
Wo wir schon dabei sind: Auch dieses Jahr mischen wir ein wenig die Fahrerlotterie durch. Stammfahrer „Ben C.“ wird getauscht durch unserer irgendwie immer vorhandenen Ghostfahrer Michael K. alias „Köhler“. In Gedanken bereits 2017 mit am Start gewesen, hat es nun mit allen Terminen geklappt (bis jetzt).
RallyePrep:„Never change a running system“ – obwohl Ben nicht mitfährt, schraubt er im Vorfeld fleißig mit. Und obwohl Ben bei seinem eigenen Oldtimer an jeder funktionierenden Schraube gedreht hat bis sie dann am Ende nicht mehr ging, klingt das Mantra doch nach. Der Wagen läuft, er wurde schließlich gefühlt auch schon mehrfach komplett revidiert.
Baustelle 1:
Nach unserem Crash letztes Jahr haben wir das Fahrwerk komplett revidiert, wir fahren nun gut 15cm höher. In schnellen Bergabfahrten (höhö) wird sich das Fahrwerk beweisen müssen, im Sand Marokkos wird es uns aber vor bösen Aufschlägen bewahren. So zumindest der Plan.
Baustelle 2:
Licht. Quelle des Lebens (ist das so???), Retter bei Nacht (inzwischen ja auch eine Zeit, in der wir viel unterwegs sind). Wir haben 2018 gelernt, dass es in Marokkos Wüsten keine externen Lichtquellen gibt. Wo dir in Spanien noch die nervige „Lichtverschmutzung“ der umliegende Städte und die immerwährende Dauerstraßenbeläuchtung das Leben retten, ist es in Marokkos Wüste vor allem eins: Dunkel.
Außerdem fährt das Auge auch irgendwie mit. Macht sicher auch mehr PS.
Nach langem Hin und Her haben wir uns entschlossen, unserer bewährten Hellas nach unten zuverfrachten und zu befestigen. Der Schlosser hat uns natürlich auch eine Halterung gebaut, aber da wir immer erst Bauen / Kaufen und dann nachdenken war das Murks. Zu wackelig, da dort die Schürze keinen Halt bietet. Zum Glück haben uns andere Team bei Instagram auf den richtigen Pfad gebracht und nachdem wir Variante 2 wie immer falsch bestellt hatten (ich sag ja: Erst bestellen, dann nachdenken) sind die Scheinwerfer nun bombenfest. Glauben wir zumindest.
Unserer „Zweite Sonne“ auf dem Dach wartet aktuell auf die Verkabelung. Weil wir ja so viel von U = R x I verstehen wird das sicherlich wieder ne Tagesaufgabe.
Baustelle 3:
Sand. Geröll. Fahrzeuggewicht. Heckantrieb. 2018 haben wir nur überstanden, da uns eine M Klasse aus unserem selbstgeschaufelten Grab gezogen hat. Da der Hauptteil hier bei „selbst“ liegt und es die M Klasse 2019 nicht mehr gibt haben wir vorgesorgt…;)
Wir haben uns kurzerhand ECHTE Sandbleche gekauft und nachdem wir abermals gemerkt haben das „nachmessen“ vor dem Kauf stehen sollte mussten wir wie immer anpassen. Praktischerweise für einen von uns auch gleich die Begründung, sich ne Flex zuzulegen.
Getting Shit Done:
Irgendwann muss man alles mal anpacken.
Heißt: Zeit im Auto, unterm Auto, Aufm Auto.
Das Verkabeln der Scheinwerfer war, vielleicht bedingt durch das ein oder andere Bierchen am Vorabend, ein Tageswerk. Kabel hier, Parallel da, Masse hier, URI, Ösen, Nupsis, Löten – das wir noch Leben und am Ende Licht aus Birnen kommt wenn wir einen Schalter umlegen verstehe ich immer noch nicht. Manche Dinge lernt man aber zu akzeptieren. Im Zuge unserer neuen „Collapsing“ Sun haben wir dann auch einen Lichtabweiser installiert, um nicht unseren gesamten Innenraum stadionhell mitzubeleuchten. Da die letzten Jahre neben dem Fahrwerk doch auch an so ziemlich allen anderen Bauteilen Spuren hinterlassen haben, haben wir rundum hier und da Teile getauscht: Querlenker, Lenkgestänge, Felgen (nun alle ET 37, weil Stance und so), Tonnenlager hinten, alle Flüssigkeiten, Auspuff, Spurstangen, Kofferraum verschweißen, Benzinleitung schützen – gefühlt dann doch alles was sich so unterm Fahrzeug befindet.
Wir wären nicht das Team Sabotage, wenn wir uns auch um unwichtige Dinge akribisch kümmern würden. Ein Großteil unserer Zeit ist in die Beschriftung unserer Schalter gegangen und die neue Gestaltung unseres Außenkleids. Achja, Merch gibts auch.
Merch:
Ok „Merch“ ist etwas übertrieben. Wir haben nicht 100 Shirts an Board und Oli hängt sich nicht mit einer T-Shirt Kanone aus dem fahrenden Auto und befeuert unsere Mitfahrer (Auf gar keinen Fall war das mal ein ernst gemeinter Vorschlag der in der internen Runde verworfen wurde). Aber: Wir haben T-Shirts mit Logo. Die Ehre gemührt Max, er hat mit unermüdlichem, fast schon stoischem Geschick die Kollegen von „die Druckbar“ (lokaler Laden in Düsseldorf, das war uns wichtig) bearbeitet. Unzählige Designs kamen da vor allem Nachts per WhatsApp rein. Und unzählige Male waren Max und Oliver vor Ort. Besprechen, Stoff aussuchen (Bio Bio Bio wie Herr Böhmermann sagen würde), Maße, Stick, Termine, Deadlines.
Wenn man schonmal da ist, kann man ja auch direkt Sachen aus Holz (weil Hipster) und nem CNC Cutter machen lassen (weil warum nicht). Stichwort Stencils, irgendwie auch Max Ding. Also unser Logo in Illustrator nachgebastelt, Maschine an, Holz drunter: Fertig sind die Stancils um unser Logo in allen Größen überall zu hinterlassen. Und da unser Mercedes soviele gerade Flächen hat, haben wir das an einem Sonntag direkt mal umgesetzt.
Gestühl:
Merch geht auf Max, „Schalensitz“ auf Oli (und Ben im Hintergrund, auch wenn er dieses Jahr nur externer Berater ist). Bei den schnelleren Passagen und dem ein oder anderen Drift 2018 haben wir gemerkt: den Komfort den so ein Opa-Sessel BJ 1989 mit sich bringt rächt sich bei steigenden Fliehkräften. Was für das Gesicht des Beifahrers vielleicht egal ist und vielleicht auch für das Bier in der Hand, wird umso wichtiger, wenn es um den Fahrer geht. Also: Neuer Fahrersitz. Insgeheim auch optisch ein lang gehegter Wunsch. Auch hier wurde akribisch nach dem besten Kompromiss gesucht, denn so ein Recaro Pole Position mag an sich der richtige Sitz sein, aber nicht wenn man 10.000km abreißen will und das eigene Skelett vom Alter gezeichnet ist (jajaja, mi mi mi) geht das eben nicht mehr. Außerdem ist der Gefühl mehr Wert als der Wagen (Emotionaler Wert übrigens nicht zu beziffern).
Mit der Hilfe von Sandlter in Bochum (auch hier bleiben wir lokal) wurde es dann der Sparco R100. Natürlich mit gescheitem Gurt. Wenn schon denn schon.
Bei Umbau kam uns dann nochmal so ca. 1 Tonne Wüstenstaub entgegen – Gewichtstuning also inkl.
Tag 0 #Tagesziel Zaragoza
Anreise. Der Wagen läuft. ZUNÄCHST ohne Probleme. Team Sabotage teilt sich dieses Jahr die Anreise. Zwei fahren, einer fliegt. Im Team „Flugzeug“ heißt es am Anreisetag (Donnerstag): Der übliche Wahnsinn eines Nachtdienstes an einer größeren deutschen Uniklinik. Blutung, Schwellung, falsche Rea-Anrufe, Q-Tips im Ohr, Schmerzen seit Wochen – wie immer alles dabei. Aber nicht im Vergleich zum „Team Auto“. Hier Regen. Regen, Regen, Regen! Was in Belgien als leichter Schauer beginnt, zieht sich bis weit nach Frankreich. Wir fahren ja aber dem besseren Wetter entgegen, so kann man sich gute Stimmung zumindest einreden. Irgendwo im französischen Hinterland verlässt uns dann allmählich unser Scheibenwischen. Not so good wenn’s regnet. Und die Rallye hat eigentlich noch gar nicht begonnen. Das wir den Motor bereits gewechselt haben kann es nur der Schalter / Hebel sein. Der ist verdächtig warm. Ersatz: Fehlanzeige, man kann nicht an alles denken. Nach einer kurzen Pause (Abkühlen nennt das der Fachmann) geht dann wieder alles. Naja – irgendwas ist immer.
Tag zwei der Anreise verläuft für’s Team Sabotage relativ unspektakulär. Maut, Autobahn, Tanken für „Team Auto“ und „Was gabs im Dienst“, nach Düsseldorf rasen, Packen (auf den letzten Drücker), Bügeln (immens wichtig auf ner Rallye), Frühstücken, Duschen und „sowas alles“ für „Team Flugzeug“. Ahja – und verspätet abfliegen.
Flug. Vueling. VerF*********************. Erstmal 1,5h Verspätung. Ohne Ansage, ohne Entschuldigung. Einfach so. Ok. Dann angekommen dauert die Gepäckausladung ungefähr solange wie der Turmbau zu Babel (angeblich hat das lange gedauert, wenns schnell ging wars ne falsche Referenz). Zug um 19 Uhr eh weg. Zug um 20:00 machbar, wenn der Taxifahrer mitmacht. Macht er! Sieht ein wenig aus wie Fernando Alonso ohne Haare in verlebt, hat sich für den schnellen Teil in den Gassen Barcelonas auch abgeschnallt (?!?!?!). 19:58 Ankunft, dann trifft einen die harte Realität Kataloniens. Warum auch immer muss man durch einen Security Check um Bahn zu fahren (ich beschwere mich weniger über die deutsche Bahn), „Flexible Tarife“ heißt 30min nach hinten Flexibel – aber der Zug fährt nur alle Stunde. Auch ne GENIALES KONZEPT. Also NEUES Ticket buchen (was kostet die Welt) und wütend die Zeit nutzen um diese Zeilen in die Tastatur zu hämmern. Wäre es nicht so angenehm warm und Barcelona so sympathisch wäre ich schlechter gelaunt.
Währenddessen überschlägt sich bereits die WhatsApp-Rallye Gruppe: Mehrer Ausfälle bei der Anreise. Zündspulen, Riemenspanner, stehende Fahrzeuge – Full On Rallye Mode!!!!
Tag 1 #Tagesziel Teruel Fahrzeit 6,5h für 285km
Tag 1 – Eingewöhnen, kennenlernen, warm werden. Aber das hier ist nicht die Rallye-München-Barcelona, sondern die MACADAM (übrigens nach dem Erfinder des Asphalts MacAdam) – alles ist ein wenig anders. Doch zurück zum Anfang. Treffpunkt entspannte 20min vom Hotel, 9:30. Warte: NEUN UHR DREISSIG? Bei uns kommt etwas (wirklich nur etwas, kurze Nacht) Urlaubsfeeling auf. Die Sonne lacht uns entgegen, bekannte Gesichter, man reicht uns Kaffee. Was hier los?
Erstes Briefing, die gewohnt Ansage: Benehmt euch, fahrt anständig, helft euch. Alles selbstverständlich, wenn auch einiges mit einem Augenzwinkern gesagt. Dennoch haben sich einige Dinge geändert: Schon jetzt wird uns gesagt, dass Marokko eine harte Tour wird (ich sag jetzt schonmal: Materialschlacht). Hmm. Gut 70% des Fahrerfelds sind bekannte Gesichter, nur 40 Teams – eine familiäre Runde. Wie üblich bei den Rallyes von OffTheBeaten Track ist Tag 1 der Tag an dem Mensch und Maschine sich kennenlernen. Praktisch dass wir schon eins mit dem Eisenschwein sind. Zu häufig zerlegt um nicht jede Tücke zu kennen. Aber auch bei uns sind Fahrwerk und Sitz ein Novum. Also langsam angehen? Oder doch lieber äää Vollgas? Immerhin ist hier Tag 1 die sonstige Strecke von Tag 5. Wir sind verwirrt und starten in einem kleinen Tross in die Staubpiste.
Kaum ändert sich der Untergrund, ist es wieder da: Das Rallyegefühl. Hat sich nichts geändert, als wäre es gestern gewesen (war aber 2018). Dank der überragendes Navigationskenntnisse von Herrn M.B haben wir uns direkt verfahren (zugeben ist uns das genau an dieser Stelle bis jetzt jedes Jahr gelungen), aber irgendwie auch wieder zurück gefunden. Die Geschwindigkeit steigt langsam, das Vertrauen in das was man selbst zusammengedängelt hat ebenfalls.
Der Tag verläuft für uns zum Glück unspektakulär driftend im Schotter (allein das war die Reise schon wert).
Der Wagen läuft wie ne Eins, wir setzten nicht auf, die beiden (Max und Köhler) gewöhnen sich wieder bzw. zum ersten Mal ans Auto. Wobei Köhlers Fahrstils irgendwo zwischen Kontrolle und Wahnsinn einzuordnen ist. Perfekt für uns 😉
Bei den anderen Teams läuft es, wie sollte es auch sein, nicht so rund: Kühler durch, Getriebe durch, Ausgleichsbehehälter geplatzt, Kühler geplatzt, Strafen durch örtliche Polizisten (angeblich seien die Autos modifiziert – WHUAT?). Nicht umsonst ist die Strecke sonst die Tag 5 Etappe.
Aber: Alle kommen an. Damit man nicht auf die Idee kommt es sei hier irgendwie Urlaub: Start morgen 6:00, Fahrtzeit locker 12h unbefestigte Straße.
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Tag 2 #Tagesziel Granada Fahrzeit 11h für 700km
6 Uhr Briefing. SECHS UHR. Die Jungs von OffTheBeatenTrack meines es ernst. 650km feinste Streckauswahl. Was in Deutschland vielleicht als langweiliger Autobahnritt mit einem Tankstop nach 4,5h abhagt ist, dauert hier geplant fast 13h. Wir müssen aber erstmal überhaupt zur Kat III kommen, so kämpfen wir uns nach anfänglichen Navigationspannen des Herrn Budde (DER Rote Faden der Rallye, endlich habe ich ihn) durch die dunklen Landstraßen Spanien und sehen dem Hinterland beim Erwachen zu. Zugegeben ein malerisches Bild. Nebelfelder wechseln sich mit Passagen über der Wolkengrenze ab, der Himmel taucht in ein Meer aus Rot und Orange (und Staub in unserem Fall). Um dieses durchaus romantische Bild nicht zur verpassen (und um Strecke gut zu machen) Frühstücken wir im Auto. Im Halbschalensitz. Geschlafen wird im Schichtsystem. Nach quälenden vier (JA GENAU VIER STUNDEN ANREISE ZUM SPAß) stehen wir vor der Kat III. Unsere (nicht mehr ganz so) geheime Lieblingskategorie. Mit den Jungs von Junkyard Racing 77 werden hier keine Gefangenen mehr gemacht. Es folgen locker 3h nah am Abgrund und nah am Vollgas. Das neue Fahrwerk zeigt hier erstmal seine Tücken: Übersteuern war uns ja bekannt und ist gewollt. Dazu gekommen ist aber durch die Federn vorne auch Untersteuern, und zwar immer dann wenn wir scharf anbremsen, das Fahrzeug vorne eintaucht und wir dann komplett bremsend über die Vorderachse schieben. Unangenehm. Aber nach 3-4 Kurven auch berechenbar. Also mit Vollgas das Trio angeführt – uns machen Bodenwellen nichts mehr aus, den Jungs im BMW schon. Wir warten und lassen zwischenzeitlich bei einem Bierchen Mensch und Maschine auskühlen.
Als wäre eine lange Kat III nicht genug, hängen die Organisatoren eine weitere dran. Wer auf einen Bergpass hoch fährt, muss den bekanntlich auch wieder runter fahren. Köhler macht keine Gefangenen, so sparen wir tatsächlich Zeit. Zeit die wir „sinnvoll“ vorher „verschwendet“ haben, um mit unseren Stancils andere Autos zu bemalen und „zu Golfen“. Wir können nicht viel, aber in Puncto sinnlos sind wir ganz vorne mit dabei was Equipment angeht.
Die Strecke nach Granda lassen wir mit einem weiteren Bierchen ausrollen. 11h, die Zeit geschlagen. Fast. Granada empfängt uns mit einer Jesus-Prezession vom aller Feinsten (kleiner Insider: Ungefähr so wie „Papa, Papa Racing“) – wir scheinen ein Händchen dafür zu haben uns in katholische Groß-Events einzumischen. Obwohl wir inzwischen wir Jesus aussehen (alternativ die drei Könige in schäbig) scheint unsere Rallye-W124 nicht ins Prozessionsbild zu passen. Da wir das Hotelparkhaus mit unserem Aufbau fast zerlegt hätten suchen wir 1h ein geeignetes Parkhaus. Die dann doch schlechte Stimmung verfliegt bei Anblick des Boxspringbetts. Zwei Duschen. Ein Wenig Luxus muss auch mal sein 😉
Wir geben uns noch ein wenig den Trubel der Stadt (es ist Sonntag, gewühlt ganz Granada ist noch um 23 Uhr auf den Beinen), Essen und kehren auf ein Bierchen ein. Dann holt uns der Todesschlaf ein. Vielleicht doch kein Urlaub?
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Tag 3 #Tagesziel Tetouan Fahrzeit 14h für 332km
Liebes Eisenschwein, es tut mir leid. Ich war unachtsam. Du hast keine Schuld.
Der Tag fing gut an. 9:30 Briefing, die Stadt in ein gemütliches Orange gehüllt. Ein richtiger Cappuccino. Im Briefing nichts schlimmes, eher entspannt, Strand, Marbella. Wir sind motiviert zum Supermarkt gestartet, dort haben wir den W124 nochmal durchgecheckt (da fing’s übrigens an, ich habe mich mit 100 Grad heißem Kühlerwasser verletzt). Alle Flüssigkeiten top, motiviert gestartet. 2 Sekunden an einer Ampel zu einem Krankenwagen nach links geguckt, der die Spur blockierte, nicht gesehen, dass der Verkehr stockte, BAM. Infernaler Lärm. Jeder mit auch nur einem Tropfen Benzin im Blut kennt das Geräusch. Kaltverformung. Metall. Als wäre der auditive Reiz nicht genug, verformt sich unsere Haube zu einer Ziehharmonika. FUCK. Direkt schießen zumindest mir zwei Gedanken in den Kopf: Herz und Kreislauf vom Benz dürfen nicht leiden. Öl und Kühlerflüssigkeit. Der „gegnerische“ Spanier ist freundlich und zugewandt, ich habe eh nur Augen für den Benz, deswegen kümmern sich Max und Köhler um die Formalien. Ein Hauptscheinwerfer ex (schon wieder), der andere mit gebrochener Halterung. Bei genauerer Betrachtung hat es den gesamten Schlossträger zerdrückt. Zusatzscheinwerfer Tschau. (Hier nochmal Entschuldigung, auch wenn’s kein Brief an den Wagen ist, was ja Quatsch ist, weiß ich selber, aber der W124 hat uns immer beiseite gestanden und ihn so zu sehen und selber dumm schuld zu sein, tut weh).
Ziel Nummero 1: Rolling Car. Ziel Nummero 2: Fähre. Beides meilenweit entfernt. Noch am Unfallort entfernen wir Teile der Abdeckung vom Lüfter, hier eckt es glücklicherweise nur an, nichts läuft aus. Das Eisenschwein scheint den Unfall zumindest substanziell überstanden zu haben. Die Haube ist so verformt, dass sie anfänglich ca. 20 cm vor dem Haubenschloss endet. Das ist sicherlich von Werk anders. Ein beherzter Sprung auf die Haube (ja, auf der Straße) in halb geschlossenem Zustand und schrecklicher Lärm von zerberstendem Plastik und Co später nähern wir uns dem Serienzustand. Panzerband richtet den Rest – wir brauchen mehrere Hammer, die gibts nur im Supermarkt 10 min entfernt.
Zwei Hammer in der Hand – Hammer Time (sorry, Wortwitz). Der Schlossträger hat sich zwar nach hinten einfach verformt (soll er ja auch, Knautschzone und so), möchte aber nicht in seine ursprüngliche Position zurück. Rohe Gewalt und die Uhr im Nacken führen zu temporärem Erfolg. Wir biegen auf die Autobahn und machen Meter gut. Zwar is die Musik gewohnt laut aber: Der nervöse Blick liegt auf Öldruck und Temperaturanzeige. Alles konstant, der Puls sinkt. Die Tachonadel pendelt sich bei 150-180km/h ein, die Fähre werden wir schaffen.
Am Anlegerbüro nutzen wir die Warteschlangenzeit, um Teile des Schlossträgers mit Hilfe eines anderen Fahrzeugs und eines Abschleppseils wieder in seine Form zu biegen. Schadensbericht aktuell: Ein Scheinwerfer komplett, eine Scheinwerferhalterung, Kühlergrill, ziemlich alle Bleche vorne (egal)….
Auf der Fähre besprechen wir das weitere Vorgehen: Haube schließt, Kühler dicht: Spricht nichts gegen ein Fahren wie bisher.
Der Grenzübergang klappt Reibungslos (abgesehen von 100€ Strafe weil mir dem Handy am Steuer ne Foto gemacht in der Warteschlange auf spanischer Seite). Dann beginnt der arabische Teil unserer Abenteuers:
Wir steuern die höchst größere Stadt an (ca. 50.000 Einwohner) um uns einheimische SIM-Karten zu besorgen. Mehr auch Interesse und Verzweiflung frage ich einen Kunden im Laden ob er wüsste wo man Scheinwerfer und Ersatzteile herbekommt. Kurzerhand läuft er mit mir durchs Viertel und fragt drei Werkstätten an. Ohne Erfolg, aber auch ohne Geld oder Murren. Arabische Mentalität. Wir ziehen weiter nach der Tetuan. Hier sind es zwar 300.000 Einwohner, aber unsere Chancen sinken in „westlichen, größeren“ Städten eher gegen 20:30. Wir google „Autoservice“ und steuern den erst besten Laden an. No Chance, nur Luxus-Schrauben, man guckt den Wagen nicht mal an. Aus der Ferne flackert uns ein altes „Total Service“ Zeichen an und wir denken uns „was solls, zu verlieren haben wir wenig“. Ab hier klingt es wieder wie ein Märchen:
4 Marokkaner die irgendwie eine Mischung aus Englisch, Holländisch, Deutsch und Französisch sprechen sind unser Team. Der Älteste (Patron, da ist er wieder) sagt direkt „alles gut“. 4 Jungs, gefühlt 10 Handys. Aus mehreren Ecken kommen auch um die Uhrzeit noch Kollegen dazu und ehe wir uns versehen fahren wir mit einem der Jungs im Konvoi durch Tetuans Gassen. Ein unscheinbares Ladentor wird für uns aufgeschlossen, dahinter Sultans Schatz der Schrauber: Ein gut sortierter arabischer Ludolfs. Die Teile sind schnell gefunden, der Wagen wir binnen 1,5 Stunden gefixt. Der zerdrücken Schlossträger können wir nicht richten, aber wir haben zumindest wieder zwei Scheinwerfer. BOOOOOJJJJAAAAAA
Durch die Medina geht zum Hotel. Danach, fairerweise, 5h Komaschlaf. Morgen gehts in die Wüste…..
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Tag 4 #Tagesziel Midelt Fahrzeit 15h für 571km
Der Tag hatte gefühlt 48h. 6h morgens Briefing, inzwischen Standart für uns. Heute 10,5 Stunden, das bedeutet im Zweifel 15h oder doch eher 8h. Je nachdem was uns so passiert (Spoiler Alert: VIEL). Wir verlassen das malerische Midelt und Schrauben uns die Küste entlang. Wieder genießen wir einen Sonnenaufgang im Auto, Frühstück im Auto inkl. . Dann steigen wir in die erste Kat. III ein. Hier zeigt sich das, was Thomas im Briefing betont hat: Eine Kat. III ist in Afrika eine andere Dimension. Der Untergrund wechselt von Schotter zu Sand im Sekundentakt, man sieht nichts, die Fahrbahn ist nicht markiert, dafür voller Menschen, Hunde, Katzen, Esel. Alles aus dem Nichts. Kinder rennen uns hinterher oder blockieren den Weg. Fahrerich auf allen Niveaus anspruchsvoll. Dann geht es quer durch Marokko. Hier zeigt sich die andere Seite der Rallye. Wer dachte der Osten Deutschlands wäre eine Einöde, kennt die weiten Felder Südspaniens nicht. Und wer da dachte (wir inkl.) dass hier keiner lebt, hat Marokko noch nicht erlebt. Armut und Menschenleere. Wir fahren stundenlang, sengende Hitze. Offenen Fenster bringen sonst Kühlung, hier fühlt es sich an als halte jemand einen Fön ins Auto. Das man hier nach Tagen den Verstand verliert kann man verstehen. Die wenigen kleinen Dörfer die wir passieren können den Namen kaum tragen: Bitterliche Armut, unbefestigte Häuser, kein Strom. Die Bilder die man hier für sich im Kopf speichert relativieren die kleinen Weh-Wehchen die man selber so im Alltag hat.
Nach fast endlosen Landstraßenpassagen biegen wir nach Ifrane ein. Ein surreales Bild zeigt sich uns. Für die reichen Marokkaner wurde hier ein Schweizer Bergdorf errichtet, zum Skifahren. Und mit Schweizer Bergdorf meinen wir SCHWEIZER Bergdorf. Straßen, Häuser, Parks. Grürzi…..Wir lassen den skurrilen Teil Marokkos perplex hinter uns und steigen in die vorletzte Kat. III ein. Hier wird wie immer nicht materialschonend gefahren, ergo: Reifen tschau. naja. Die Strecke gibt viel her, vor allem Staub und Geschwindigkeit. Wir haben ca. 1h Spaß, dann gehts auf die Hauptstraße (auch schön aus dem Nirgendwo auf ne Hauptstraße abzubiegen).
Dort dann die nächste Hiobsbotschaft. Team PussyWagon (Gelber Mazda vom Team Junkyardracers) meldet per Funk Probleme. Batterie Symbol leuchtet. Der Konvoi steht. Die Jungs aus den übrigen Teams haben schneller den Spannungsprüfer gezückt und faseln was von „mach mal fix Masse“ und „Überbrück das mal“ als wir grob die Ausrichtung vom Motor und die Anzahl der Zylinder verstanden haben. Diagnose: Lichtmaschine im Arsch, da die noch Strom bekommt (kann man irgendwie testen) und die Batterie und Sicherung auch gut sind. Einer der Einschläge war wohl einer zuviel. Dann wird gerechnet, und man ist sich einig: Wenn man alle Verbraucher aus macht kommt man nur mit der Batterie gut 50km (das verstehen sogar wir dass dann nur die Zündspule läuft).
Alle schaffen es aus eigener Kraft zur erst besten Werkstatt, hier zeigt sich wieder der marokkanische Kampfgeist: Natürlich hat man kein Ersatzteil für einen Mazda geschweige denn eine Lichtmaschine, aber darum gehts nicht: Das Teil ist nach 5 min ausgebaut, nach weiteren 10min zerlegt. Wäre das schon nicht genug, serviert man uns dabei Tee und Essen für 10 Mann. Wir sind angetan. Zurück zu besagter Lichtmaschine: Im Inneren ist ein Halter abgebrochen, so dass kein Kontakt mehr besteht. Das Teil besteht aus Alu, die höchste Kunst des Schweißens (sagt man sich so). Davon weiß der Marokkaner nichts, denn der schließt einfach Kabel an eine Batterie an und lötet das Teil fix zusammen. Einbau, Test, läuft. Dieses Land ist einfach Geil.
Während der Reparatur nutzen wir die Zeit und Spannen einen Abschleppseil um den Bau vor der Werkstatt um unserer Front zu richten. Wir werden dabei mehr als argwöhnisch von den ca. 10 Anwesenden Mitarbeiter beobachtet (fairerweise waren es nur 3, aber es kamen 7 dazu. Einer davon hat seine Zigarette in THC Was getunkt und sich dermaßen in eine andere Dimension gebeamt, wir wären überrascht wenn der sich an irgendwas erinnert).
Als wir aufbrechen ist es dunkel. Zwei Teams verabschieden sich und nehmen die AB nach Midelt. Für uns keine Wahl. Wir fahren die Kat III. Komme was wolle. Volle Flutlichter an peitschen über die Piste. Teilweise durch vollkommen verlassene Städte. Ein Highlight: Eine Brücke die mehr aus losen als aus festen Brettern besteht. Vielleicht gut dass man in der pechschwarzen Nacht nicht sieht wo man runter fallen würde.
22 Uhr Touchdown Hotel. Essen, Schlafen, 6:15 Aufstehen. Kein Urlaub hier.
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Tag 5 #Tagesziel Camp I Fahrzeit 13,5h für 494km
7 Uhr Meeting, ist ja fast human. Was am Tage folgt jedoch nicht mehr. Erste Ansage: Nach 17 Uhr ist die Piste zum Camp DEFINITIV NICHT mehr befahrbar. Wird sich dann zeigen.
Am Hotel der Junkyardracers treffen wir auf mehrere Dakar Teams. So richtige Dakar Teams. MAN Mannschaftstrucks, 200PS Buggies. Im Gespräch wird klar: 2 Monate Vorbereitung für die Rallye Paris Dakar. Wenn die Jungs hier Trainieren, kann das ja heiter werden heute.
Wir starten etwas verspätet in die Strecke und machen erstmal Meter gut. Heute sind es immerhin wieder 10h. Dementsprechend werden die Kat IIIs auch eher sportlich schnell genommen. Wir durchqueren malerische Schluchten ((Todraschlucht) und sehen stundenlang keine Menschenseele. Der erste Reifenplatzer lässt wie immer nicht lange auf sich warten. Hier schonmal vorab: Wäre in der Tat sinnvoll gewesen in der nächsten großen Stadt einen billigen Reifen zu besorgen.
Nachdem wir Tinhir passieren und auftanken (Bier, Benzin, Vorräte) (die Stadt in der der Max zumindest mal ne Pool gesehen hat, Ben und ich nur ne 4×4 Werkstatt) machen wir uns in die letzte Kat III vor der Wüste. Geplante Fahrzeit hier 3,45h. Wir steigen ein, haben Spaß. Rallye at its best.
Mittig in der Strecke (ergo: DER SCHLECHTESTE ORT UM ZU SCHEITERN) zerreißt es Norman Motors den Ausgleichsbehälter (erneut). Nix geht mehr. Gleichzeit (wirklich) zerschießt es den Jungs von Junkyardracers den nächsten Reifen. Ab jetzt: keine Wechselreifen mehr. FUCK.
Der 4×4 Mazda schleppt die Jungs 30km durch die steinigste Kat. III, wir „preschen“ vor und suchen in Mzizi schon mal eine Werkstatt. Dabei setzt Max B. so hart auf, dass durch die resultierende Delle im Fondbereich Müll durch den Wagen nach oben katapultiert wird. (Aber ist laut verursachen alles nicht so schlimm……)
Die angesprochene Werkstatt gibt es nicht, hier wohnen 3 Menschen. Läuft eher semi. Vor allem da wir um 18 Uhr erst an der letzten Tankstelle ankommen. Die Deadline also bereits um eine Stunde verpasst. Im Fahrerfeld ist klar: Das Camp ist das Zeil, komme was wolle. Die Jungs vom „Klabusterbären“ haben leider einen nicht modifizierten 5er und wollen den Wagen nicht zerballern, deshalb schleppt man Norman-Motors nach Erfourd.
Wir planen die Strecke etwas um, zwängen uns über die Landstraße durch dunkle Dörfer bis die Straße einfach ä endet. Wir stehen vor einem Riesen Feld, glauben wir zumindest, denn:
Im Dunkeln erkennt man nichts (bis auf die atemberaubende Milchstraße). Wir fahren einfach nach Kompass, kein Weg, keine Straße, keine Spurrillen. Querfeldein, 30min, Vollgas. Am Horizont irgendwann Lichter. Zivilisation wäre übertrieben, aber falsch sind wir hier nicht. Wir schaffen es aus eigener Kraft ins Camp. Dort erwartet uns nicht nur Pool (WTF) und ein Buffet. Die anderen Teams hat es hart getroffen: Eine gesamte Federbeinaufnahme ist ausgerissen (auch in Deutschland wahrscheinlich ein Totalschaden): Auf der Rallye wie immer kein Problem. Mit Wagengeber und nem dicken Holz als improvisierte Domstrebe wieder in Position gebracht, Unterbodenschutz eines anderen Fahrzeugs zurecht geflext, geschweißt, fertig.
Die Schweizer ist Jungs sind so hart aufgesetzt, dass es Rahmen und Achsaufnahme verzogen hat: Nichts mit dem man aber nicht weiterfahren kann.
Kühlerreparaturen gehören inzwischen zum Standart.
Traurige Nachrichten: Beim Abschleppen nach Erfourd hat es die Jungs vom Norman Motors gerissen, Achsschenkel gebrochen, alles Aus.
Gute Nachrichten: Die Kupplung vom Space Taxi läuft nach einem Tag wieder. Die Jungs schließen auf.
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Tag 6 #Tagesziel Zagora Fahrzeit 6h für 194km
Frühbesprechung zwischen 8-9 Uhr morgens. Die letzten zwei Tage haben Mensch und Maschinen hart zugesetzt. Heute also entspannt (Spoiler Alert No 137z3: NOPE): 4,5h Fahrzeit, nix wildes. Wir frühstücken zum ersten Mal seit Tagen entspannt und starten nicht nur mit den Junkyard-racers, sondern auch mit dem Orga-Team. „Ein bisschen Spielen gehen“ wie Cornelius grinsend sagt. Wir nehmen also wiedermal nicht die richtige Route und finden uns kurz später mit mehreren Fahrzeugen auf einer großen, leeren Fläche wieder. Dauert dann nicht lange bis alle das gleiche im Kopf haben: Second Gear – Overstear.
Nach ca. 20min Kreisel-Fahrt dann ein jähes Ende für die Junkyards: Kühler Schlauch vom BMW abgebrochen (inkl. Stutzen). Man könnte sagen war jetzt nicht FÖRDERLICH 20min Vollgas zu Driften, aber dann wäre das eben nach 2h normaler Fahrt irgendwo passiert. So wars wenigstens vorher lustig. Das reden sich zumindest alle Beteiligten ein 😉
Nach Reparatur, Abkühlen und Abfüllen (gut dass wir EXAKT zur gleichen Zeit unser Wasser ein einer SuperSoaker Schlacht verballert haben) gehts weiter. Die Unendliche Weite lädt zum heizen ein, teilweise alle Fahrzeuge parallel. Wer Top Gear kennt (kennt jeder der das hier liest, etwas redundanter Satz) weiß was ich meine. Sieht also aus wie BBC, nur halt mit halben Autos. In Schrott.
Nachdem wir die Sandpassagen alle mit Full-Power nehmen und etliche Male aufsetzen kommt das Fahrerfeld zum Stopp. Der „Luxus“ X5 (erste Baureihe) steht: Antriebswelle Vorderseite gerissen. BMW hat das Fahrzeug aber so klug konzipiert, dass man nicht einfach die Kardanwelle entkoppeln kann um Heckantrieb zu haben. Alles blockiert, nix geht. Wir trösten die Jungs (nicht) und ziehen weiter. Nur um ca. 30min später mit dem Eisenschwein selber voll im Sand zu stecken. Die klassische Oli-Mentalität „Full Power hilft immer“ gräbt uns weiter ein. Wie immer halt.
Auch die Junkyards bekommen uns nicht aus dem selbstgeschaufelten Grab gezogen. Toll. Is ja nicht 42 Grad ohne Schatten. Zum Glück fahren aus dem Nichts Marokkaner vorbei, die nicht nur wie die Wilden buddeln, sonder mit einem genialen Trick den Wagen Freischaukeln um uns schlussendlich Rauszuziehen. Mein (Oli) Vorschlag die gleiche Passage mit noch mehr Speed zu nehmen wird komischerweise abgeschlagen. Wir kehren mitten in der Wüste in eine Kasbah ein und kommen etwas zur Ruhr. Dafür dass heute „Spa Programm für Mensch und Maschine ist“ angesagt ist zerstören wir uns aber freiwillig ziemlich. Eine weitere Buckelpiste mit etlichen „senken“ später fällt ein Klappern auf. Die BMW zieht die Hälfte seiner Stoßstange hinter sich her. Muss ab. Cutter und weiter?
Direkt hinter dem unfreiwilligen Stop geht es einen Sandhügel 30 Grad hoch. Die Locals meinen „Full Gas, Carefull Rocks“. Ah Ja.
Der Junkyard Mazda schafft es fast ohne Probleme, der Junkyards BMW reißt sich die restliche Schürze ab. Wir bleiben fast stecken, danach richt alles nach Kupplung und Reifen. Ab jetzt Angelich nur noch rollen, wenn man 1h Kat. III Buckelpiste so nennen kann. Kaum auf Asphalt angekommen fährt der Benz doch etwas sehr Schwammig (wir hatten vorher Luft abgelassen, aber so wabbelig is schon ungewöhnlich). Kurzer Check: Reifen hinten Platt, Gegenseite Felge verbogen. Super. Reifen Tauschen geht zum Glück schnell. Bierchen und weiter. Wir lassen uns nach Zargora treiben (Vorbei an Kamelen und Palmen) und kehren in unserem Hotel ein. Mit Pool. War ehrlich gesagt einziges Buchumskriterium.
Heute Abend Programm: Reifen Tauschen, Bierchen mit den Junkyards.
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Tag 7 #Tagesziel Fahrzeit Camp II Fahrzeit 12h für 240km
Heute heißt es: Wüste. Heute heißt es aber auch: Algerien. Und weil aller guten Dinge drei sind: Frühstück. Das erste gute seit Tagen. Die Frühbesprechung findet vor ausgedünntem Fahrerfeld statt, viele sind mit aufwändigen Reparaturen beschäftigt. Ziel ist heute das Rallye-Camp II, dieses mal gibt es nichts außer uns, Luft, Sand und der Milchstraße. Keine Sanitären anlagen, keine Hütten, kein Schatten. Da es in die Wüste rein eine Ewigkeit dauert und aus der Wüste raus dann natürlich auch eine Ewigkeit dauern wird und zwischen den zwei Ewigkeiten bekanntermaßen bei Team Sabotage alles von Auffahrunfall bis Schrittmacherwechsel passieren kann packen wir Proviant für 48h ein. Also wollen wir, nur Bier findet man hier quasi nirgendwo. Auch die Hecktische Internetsuche hat dazu nur Enttäuschendes ausgespuckt. Wir beißen in den bitteren Apfel und bezahlen die horrenden Preise im Hotel. Viel zu spät (ausgiebiges Frühstück der Junkyard-racers sei dank) starten wir in die vorletzte Etappe. Nach einem weiteren „Kühlerschaden“ peitschen wir uns an einem Militärkonvoi vorbei. Insgeheim fragt sich jeder ob es nun ein sehr gutes oder eher bedenkliches Zeichen ist, dass abgedeckte Panzer in unsere Fahrtrichtung verlegt werden. Der Gedanke verfliegt und wir hämmern im Dreiergespann durchs Land. Eine Piste nach der anderen, so langsam wird’s lustig (und anstrengend). Wir passieren den letzten Grenzposten vor dem Nichts (den wir mit Bier bezahlen, was, wie sich im Nachhinein herausstellt das gesamte Rallyefeld gemacht hat, also hat der Kollege auf jeden fall ne feucht-fröhlichen Abend vor sich). Wir steigen in eine Kat III ein, die locker eine Kat IV ist. Und es passiert das, was auch 2018 schon passiert ist: Wir ignorieren schlechtes Fahrverhalten und Geräusche mit lauterer Musik, was zur Folge hat, dass wir nicht nur einen Reifen sonder direkt auch ne ganze Felge einbüßen (jajaja. Fahrweise bla bla bla). Mit nur noch einem gutem Ersatzreifen schaffen wir die Kat III / IV und finden uns auf einer RIESIGEN Ebene wieder. Ab hier gibts nur noch Koordinaten und Kompass, ab hier gibts für uns auch keine Geschwindkeitsbegrenzung mehr. Wir pflügen durch die nicht enden wollende Sandlandschaft und schreiben dreistellige Tachozahlen. Ausgebremst werden wir nur, weil wir am Horizont ein Fahrzeug entdecken. Wir kommen schnell näher (hehehe) und entdecken den Glitzer-Volvo. Nichts geht mehr. Achse hinten gebrochen. Und mit gebrochen meinen wir: ABGEBROCHEN.
Für so Normalos wie uns wäre es nun an der Zeit den Wagen anzuzünden, aber die Jungs wissen was ein Schaden hier in der Wüste bedeutet: Die nächste Zivilisation ist ca. 6h in jede Richtung entfernt. Abschleppen kann man nicht ohne Hinterachse. Also: Reparieren. IRGENDWIE schaffen die beiden es, den Volvo mit einem LKW-Spanngurt wieder fahrbar zu machen (Der Querträger der Achse war an seinen 4 Punkten abgerissen, also quasi das Dreieck was zum Rad führt (für alle die das lesen und gedacht haben: HÄ?!?!?). Die Jungs haben dann mit dem Spanngut diesen wieder in Position gehebelt / gezogen). Wir spenden Unterstützung und Material (das könne wir gut) und machen uns auf zum Mittagstreffpunkt. Hier gibt es mitten in der Wüste einen kleine Snack (Guides sei dank) und eine Planänderung: der eigentlich Übernachtungsspot wurde vom Militär gestrichen (aha, beruhigend) und wir ziehen um. Das verbleibende Fahrerfeld macht sich auf (19 Fahrzeuge) und wir fahren zurück zur Sandebene (kleine Anmerkung: Da wir am nächsten Tag ca 4h über eine weitere Sandebene gefahren sind sei hier angemerkt: Ab da war gefühlt alles eine Sandebene ohne erkennbare Spuren). Wir wollen die Gelegenheit nutzen und das Fahrerfeld auf der Ebene aus der Luft filmen. TopGear Style V Formation. Wird direkt abgelehnt, angeblich zu komplex. Wir versuchen eine andere Formation zu bilden, was natürlich auch scheitert. Is ja auch MAXIMAL schwer, wenn alle 50km/h fahren. Das kriegt sogar ne Ziegelstein hin den man aufs Gaspedal legt, aber das Rallyefeld nicht. Zu warm, zu lang der Tag. Köhler holt alles raus was man aus einem solchen Fluggerät rausholen kann. Zweimal crashen wir die Drohne fast in unseren eigenen W124. Die Aufnahmen beweisen aber, dass der Aufwand sich lohnt. Wir sammeln den Glitzervolvo ein, der inzwischen wieder langsam rollen kann und machen uns auf zum neuen Camp. Das verbirgt sich windgeschützt zwischen den wenigen Dünen die man sieht.
Abends gibts, neben der tgl. Instandsetzung am W124 Abendessen (Nudeln mit Avo und Nüssen in Tomatensoße) von den Junkyards am Lagerfeier. Die Milchstraße über uns, das restliche Bier vor uns. Wir schlagen unser Lager auf und versuchen all das erlebte zu verarbeiten.
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Tag 8 #Tagesziel Taghazout Fahrzeit 12,5h für 508km
Die Nacht war hart. Zwei im Zelt, einer im Auto. Dafür weckt uns ein spektakulärer Sonnenaufgang. 19 Fahrzeuge haben es in die Wüste geschafft, beim Glitzer-Volvo ist bis zum Schluss unklar ob er es auch aus der Wüste wieder rausschafft. Briefing 8 Uhr, Gefühl noch im Schlafanzug und mit Zahnbürste. Heute gehts darum nicht zu scheitern. „Schont eure Fahrzeuge“ – mahnende Worte von Thomas. Aber: heute fahren wir 70km ORIGINAL PARIS-DAKAR Strecke. Die Vorfreude kann man in Buchstaben gar nicht ausdrücken. Da das Camp gestern verschoben wurde fahren wir also Strecke von gestern „nach“ und die heutige Etappe. Die alleine macht 8,5h aus. Das kann ja heiter werden. Zum ersten Militärposten brechen wir gemeinsam auf. Hier marokkanischen Warten. Dass das hier häufiger passieren wird wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ehrlich gesagt verstehen wir die Posten an sich gar nicht. MITTEN im Nirgendwo. Eine Schranke. Is nicht so als könne man nicht einfach 10cm rechts oder links vorbei fahren. Und die Grenzbeamten haben auch keine Fahrzeuge. Was wollen die machen? Hinterherrennen? Naja – seis drum. Wir ziehen im dreier Gespann (Jungjard-Racers) am gesamten Fahrerfeld vorbei. Die Wüste wartet. Nach einem schnellen Fahrerwechsel wird klar: Sand ist anspruchsvoll. Wir nenne keinen Namen, aber ein Fahrer dessen Nachname nicht mit K anfängt sondern mit B fährt sich binnen 2 min zweimal fest. Demütig warten wir auf den Rest und lassen uns rausziehen. Wir versuchen es weiter zu dritt und machen Meter gut. Die Wüste schein ewig, wir fahren Stundenlang durchs nichts. Immer wieder Militärposten die uns kontrollieren. Pässe, Fahrzeuge, Papiere. Wir sind genervt. Die schnelle Kat III wird zu einer unbarmherzigen Kat IV. Die Jungs wollen wohl das wir scheitern. (Falls Thomas und Cornelius das hier jemals lesen: Sorry Jungs, der kleine Insider musste sein 😉 )
Wir schleichen, der Planet brennt. Im Nacken immer der Gedanke, dass wir nur noch einen Ersatzreifen haben. Irgendwie und irgendwann passieren wir zügig den letzten Militärposten (zugegeben: Ein Anruf mit dem Satellitenhandy zuhause hat einiges auf arabisch klären können) und treffen auf eine endlose Wüstenpiste. Ab hier ist allen klar was passiert: Vollgas. Der Rallyealltag hat uns wieder. Aber auch hier merken wir: Das Ziel ist in weiter ferne. Wir fliegen quasi über die Ebene und treffen nach 45min zum ersten mal seit Tagen wieder auf Asphalt (MacAdam halt). Nach weiteren 30min betreten wir ein Geisterdorf. Die Straßen menschenleer, die Häuser zu oder nicht fertig. Wir finden ein eher einfaches Lokal, trinken Tee und kommen runter. Danach gilt es auch für die Fahrzeuge: Auftanken, Reifen Check und Planen: Es ist 16 Uhr, vor uns laut Booklet noch 6h Fahrt. Wir sind die ersten im Feld mit weitem Abstand. Treffpunkt abends ist 20.00. Wenn andere nicht in der Zeit reisen können also unmöglich. Gestärkt und vollgetankt schrauben wir uns in den Anti-Atlas. 5h Landstraße (inkl. Polizeikontrolle und Ermahnung, weil wir uns in den engen Passagen überholt haben und angeblich deutlich zu schnell waren – aber diese Straßen laden auch dazu ein). Ein endloser Kampf. An dessen Ende steht die Region um Agadir. Ein krasseren Kontrast zu all dem was wir in den letzten 7 Tagen erlebt haben kann man sich nicht vorstellen. Blinkende Leutreklamen, Supermärkte, Maseratis. Unser Wagen Sicht aus dem Straßenbild heraus, alleine schon weil wir inzwischen wie ein Gruppe B Audi aus dem 80igern klingen (Auflösung: Auspuff ab Kat ab, dann ist das so).
Wir fahren (zugeben etwas stolz dass wir es erneut geschafft haben) vor Hyatt vor (musste sein) und laden unsere Koffer aus (bzw. lassen dass das verwunderten Portier machen, der sich nicht davon abbringen lässt). Unser gesamtes Equipment ist in Staub gehüllt. Wir auch. Wir betreten unserer Zimmer und bestellen und eins Bierchen. Dazu duschen. Leider werden wir hier 3 Hauttöne heller, war wohl doch alles Schmutz und Dreck. Mist.
Frisch geduscht gehts zum Abschluss-Meeting, das erst von 20.o0 auf 22.00 und dann auf 23:00 verschoben wurde. Angefangen haben wir um 00:00. Wir waren, da wir wirklich quasi alles gefahren sind, zum ersten Mal die ersten am Ziel. Auch wenn das nie das Ziel war. Das Ziel war es ÜBERHAUPT hier zu stehen und das verdanken wir und alle anderen nicht nur Thomas und Cornelius, sondern auch allen anderen Teams. Die Rallye Macadam 2019 war auch für uns nochmal eine ganz andere Hausnummer als die letzten 5 Jahre (eieieiei wir werden auch älter). Dazu unten mehr, aber der Zusammenhalt der doch kleineren Truppe hat hier eine große Rolle gespielt. Vom Bierchen auf der Fahrt übers stundenlange Warten vor marokkanischen Werkstätten bis hin zu mehreren Nachtfahrten. 8 Tage Abenteuer, neue Freunde kennenlernen, ein Land „erfahren“ so wie man es sonst nicht kennengelernt hätte (Gastfreundschaft, Armut, Hilfsbereitschaft, Tüftlerei, Hitze…), sich erneut in den W124 zu verlieben….Auch wenn wir so kaputt sind wie selten zuvor: Wir würden es immer wieder tuen.
Danke an alle die dabei waren!
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Abschluss: 5,5 Komplettausfällle:
S124 (W124 Kombi): Hinterachse gebrochen, Kühler gerissen, Zylinderkopfdichtung platt.
T4 Synchro: Komplett Ausfall. Erst Drehmomentstütze, dann Allrad, dann Antriebswellen.
E39 BMW: Ausgleichsbehälter, dadurch überhitzt, beim Auschleppen Achsaufnahme gerissen
X5: Motorlager (massiv aus Alu) gerissen, dadurch Motor abgesackt, dadurch Antriebswelle gerissen. Da man den nicht auf 2 Rad umbauen kann: Raus
Glitzer-Volvo: Gerissene Achse mitten in der Wüste, provisorisch repariert mit Spanngurten. Haben es aus eigener Kraft ins Ziel geschafft, aber den Wagen dann in Spanien verschrotten lassen,
Ein Team war schon vor Antritt raus.
5 Teams von 31. 16%. Autsch.
Sonst: Mehrer Ölwanne, das komplette Getriebe des Orga-Audis, eine komplette Achsaufnahme am Dom (wurde in der Wüste geschweißt), eine Achse am Volvo (der noch fährt, Spanngurte reichen da offensichtlich), geschweißte Lichtmaschinen etc……
Ein kurzer Abschlusssatz zu MüBa vs. Macadam:
Die Rallys zu vergleichen ist an sich schon falsch. Denn sie verfolgen eine ganz andere Ausrichtung. Ohne jetzt 10 Zeilen schreiben zu wollen versuchen wir es kurz zu umreißen (is ja eh nur unsere / meine Meinung):
Die MüBa ist mehr eine Rallye von Stadt zu Stadt. Klar gehts ums Fahren, schnelle Bergpässe und geile Kat IIIs. Aber man ist in Europa, gute Infrastruktur ist in der Regel in 1-2h erreichbar. Und es geht auch um die Städte. Abends Weggehen, was erleben, Europa als Europa erleben.
Die Macadam hat einen anderen Fokus. Hier erfährt man das Land im Auto. Die Strecken sind länger, deutlich anspruchsvoller. Die Materialbelastung ist um ein vielfaches höher. Auch der Anspruch an den Fahrer ist gestiegen und die gesamte Streckennavigation verlangt mehr von einem. Ich will nicht sagen dass MüBa Pipifax ist und Macadam was für echte Kerle, aber in der Wüste zu scheitern ohne Handyempfang und 4h in jede Richtung ist NICHTS und danach kommt ein Dorf mit 30 Einwohnern bei 41 Grad ist doch was anderes als 2h in Spanien in der Piste auf den Abschleppen zu warten.
Bei der MüBa fährt man nach Bildern in der Navigation, bei der MacAdam teilweise seitenlang nach Koordinaten.
Was aber beide Rallyes gemeinsam haben: Teamzusammenhalt. Egal ob auf einem Feld in Spanien, Abends in Montpellier oder bei 41 Grad mit gebrochener Achse in Marokko: der Zusammenhalt ist das, was die Rallye ausmacht.
Heimfahrt:
Nicht so spannend. Aufgeteilt in:
Tag 1 : 11h vom Süden zur Fähre, dann auf der Fähre pennen.
Tag 2: 8,5 nach Barca, dort relativ entspannt angekommen (zwei mit Gastroenteritis, der Veggi im Team top fit).
Tag 3: 13,5h ohne Stau (was sehr untypisch ist) von Barcelona nach DD.
Kostenübersicht:
Vielleicht für alle die das jemals lesen ganz interessant wie sich unsere Kosten aufsplitten.
Dazu muss man ein Wenig was sagen bevor alle vorm heimischen Computer oder Smartphone aufschreien:
Wir schlafen wenn es geht ausschließlich in Hotels. Wir kochen nicht selber, sonder gehen Essen.
Der W124 begleitet uns seit 5 Jahren, hier einen Startpreis zu nennen ist schwer, vor allem da er gefühlt jedes Jahr als Wrack wieder in Düsseldorf ankommt. Aber: Nach jeder Rallye wird er in den Zustand vor der Rallye versetzt.
Fangen wir also mal mit der Übersicht an:
Macht am Ende in Summe für die Rallye Macadam 2019 wenn man von NULL angefangen wäre: 13992€ für 3 Mann. Wenn man die maximale Luxusvariante fährt, im Hotel schläft, wenig selber Schraubt und viel isst und trinkt.
Am Ende steht dann wieder ein gutes Rallye-Auto fürs nächste Jahr auf dem Hof, hier kann man natürlich sparen. Fiktiv also mal keine Reparatur + Verkauf für 500€ also nochmal 2731€ abziehen.
As always: To be continued….