Prolog:
Retrospektive. Kann man Texte überhaupt „prospektiv“ schreiben? LirumLarum. Die Planung beginnt bereits Jahre zuvor (in einem Land vor unser Zeit – um etwas aus unserer Kindheit zu zitieren, was sich anfühlt wie einen Satire auf unsere heutige Gesellschaft…). Das Team Sabotage, bestehend aus Ben, Max und Oli ist hungrig. 2020 und 2021 hatte Corona auch die Jungs von OffTheBeaten Track fest im Griff, das Eisenschwein stand einsam (zugegeben immer in Begleitung vom 1er M oder dem Alfa) in der Garage. Einzig zum chaotischen Service a la Ben/Oli wurde er ausgepackt, da kam direkt nochmal Rallye-Feeling auf.
Im Januar wird da klar (dank vorab-Info an uns schon eher – hehe) – Morocco bleibt zu. MacAdam gestorben 2022. ABER Thomas und Cornelius wären nicht Thomas und Cornelius, wenn neben der inzwischen 2x stattfindenden MüBa nicht noch ein Ass im Ärmel versteckt wäre:
L A I B E R I C A
Das Hinterland von Spanien. Unser heimlichen Wohnzimmer. Wüste in Europa. San Sebastian – hier haben wir nicht nur Benzin getankt, auch Fahrer und Beifahrer haben bis tief in die Morgenstunden hochprozentig aufgeladen. Dazu kommt Portugal. Surferparadies, Urlaubsziel vieler Deutschen. Was machen wir? Hoffentlich mit 100km/h durch verlassene Flussbetten rasen. „Urlaub“ mal anders.
Ihr könnte euch vorstellen: TEAM SABOTAGE IST DABEI. WO MELDEN WIR UNS AN? WIR ZAHLEN ALLES…. Her damit……
Wie so häufig kommt alles anders. Auch als gewollt (um dieses unsägliche deutsche Sprichwort noch zu Ende zu führen).
M. Budde, Teammitglied der zweiten Stunde aber fester Bestandteil der Gang, hat „first world Problems“, die er selbst kaum formulieren kann (immer ein eher schlechtes Zeichen). Eine neue Frau an der Seite, der Job hart und gnadenlos, und (wait for it!): Bereits zuviele Skiurlaube hinter sich, um sich emotional direkt ins nächste Abendteuer zu werfen. Der geneigte Leser mag nun mit dem Kopf schütteln und verzweifelt Max Adresse suche, um auch Ihn zu schütteln, aber: Rallye ist kein Urlaub. Unser Credo seit 2014. So be it, Max out.
Ben, Gründungsmitglied, ist beruflich aufgestiegen, die Verantwortung steigt also. Aber es wird alles getan, Familie, Prüfung, Verantwortung. Eine Woche würde gehen. Aber Oliver kann unmöglich eine Woche alleine Fahren. Immer gut wenn man dann noch Familie hat. Chrissi (viel Spaß beim Googeln, man findet Ihn) springt ein. Die Stimmung ist mehr als euphorisch. Dann kommt der herbe Rückschlag: Eine OA-Kollegin von Ben fällt für längere Zeit aus. Urlaub gestrichen. Wer denkt „Streikt dafür nicht Verdi!?“ – Pustekuchen. Für Ärzte und Besetzung streikt keiner, dafür klatscht auch keiner. Dafür gibts auch keinen Coronabonus. Stop. Sorry. Da wollten wir nicht hin.
Ben out.
Hello Eric. Eric, der sympathische Ex-Kollege aus Essen. Chaot durch und durch, Auto affin, für jede Schandtat zu haben, stark am Steuer und am Glas. Perfekt.
Dann: Chrissi out. Familie. Es geht nicht und wir (ich) haben zum ersten Mal Verständnis.
Der Rollercoaster der Emotionen (Rallye ja Rallye nein) ist spannender als manche ganze Rallye, aber wir geben nicht auf. Das Telefonbuch (nicht das gelbe, eher die App im Handy) wird aufgeschlagen. Habe ich die Nummer von Nico Rossberg? Nein. Ah von Sebastian Vettel? Ah ne den kenn ich auch nicht. Aber FIDI.
Wer nochmal auf den Blog von 2017 springt kennt Fidi noch. Der weibliche Schumi, der sich im roten BMW mehrfach überschlagen hat. Der einzige schwere Unfall in der langen OffTheBeatenTrack-Geschichte. Genau diese Fidi wird ab jetzt das Eisenschwein lenken. Es wird schon werden, wir haben den W124 schon deutlich härter rangenommen.
Oli, Fidi, Eric. TeamSabotage 2.0. Oli zwei Wochen, Fidi die Erste, Eric die Zweite.
L E T S
D O
T H I S
S A B O T A G E S T Y L E
Vorbereitung:
Vorbereitung mit heißer Nadel gestrickt heißt bei uns übersetzt: „Hagen“ muss das richten, was B. Chahem und Ich (Oliver) letztes Jahr vorm Einwintern kaputt gemacht haben, als wir „einen großen Service durchgeführt haben“. Der war zwar lustig, hat aber auch mit mehr als einer großes Öllache unter Fahrzeug geendet.
Am Ende war es dieses mal „nur“ der Ölstandsgeber und wir hatten die Getriebeölwanne eher „mehr als Handfest“ angezogen. Steht auch nirgendwo wie man das macht. Also glauben wir zumindest, wir haben einfach drauf los geschraubt (How hard can it be – immer im Hinterkopf)
Eine Kurze Erklärung: Ich schreibe alle der folgenden Texte alleine (Ich = Oli). Abends, nach 12h Vollgas-Rausch und Sonnenbrand. Ich schriebe die alle (!!) im Texteditor und lese nichts davon Korrektur. Ich will mir treu bleiben, Dinge so schreiben wie ich sie Empfunden habe und nicht wie sie sich am besten lesen. Daher: Manche Namen sind falsch, ändern sich ggf. innerhalb eines Abschnitts, Rechtschreibung als wäre ich nie zu Schule gegangen und über Kommata wissen wir gar nicht sprechen. Wer das nicht aushält: Sorry, not sorry)
#TageszielCaperstang
Viel gibt es nicht zu sagen. Fidi steht um 8 Uhr gut gelaunt vor der Wohnung, es regnet. Oliver hat den Tag vorher mit „sich übergeben“ verbracht, Lebensmittelvergiftung einen Tag vor Abreise – CHECK. Zwei Rimowas in den Kofferraum – ab gehts gen Süden.
Autobahn – Tanken – Pinkeln – Autobahn – Pinkeln.
Nichts spannendes.
Eigentlich auch so wie immer. Fidi hör Minimal Electro wie ein anderen sonst anwesender Beifahrer und raucht so viel wie der andere von den dreien von der Tankstelle. Einziger Unterschied: Es wird Protest gegen die sonst übliche „Cantuccini-Bier“ Diät eingelegt – es gibt mitten in Frankreich also Focaccia (ein Gericht das ja auch Norditalien kommt) mit Cappuccino (auch eher dem ligurischen Bereich zugeordnet).
Zum ääää zweiten Mal in der Geschichte von Team Sabotage schaffen wir es zur „Akkreditierung“ – hier ein kleiner „Schock“ für uns:
Es sind nur 27 Teams. Und Thomas hat sich aus dem Rallye-Geschäft zurückgezogen. Drei Kinder und der Job, wochenlange Planung – irgendwann hat der Tag eben nur 24h. Nina (wir machen ja nie Werbung, aber Nina hat ne eigene Naturkosmetikmarke. Und da wir nie Werbung machen: Sieben Bäume sollte man dringend mal im angelsächsischen Stil bei Google suchen. Wirklich.) übernimmt und hat Cornelius als seine Frau ja eh schon durch alle Rallyes begleitet.
Der Abend wird mit bekannten Gesichtern und genügend Bier gefeiert.
Morgen 6:30 aufstehen. Da war es wieder. RALLYE IST KEIN URLAUB.
#TageszielPuertedelSuede (Irgendwo in Spanien) – 12h Fahrtzeit – 400km
6:30 aufstehen, 45min Anfahrt, 7:15 Briefing. Es wäre Übertrieben zu sagen wir hatten es vermisst. Viele bekannte Gesichter, einige neue. Das Übliche „Willkommen“ gelingt dem neuen Duo Cornelius und Nina gut, zumal Cornelius heute auch noch Geburtstag hat.
Tag 1 war sonst immer: Auto kennen lernen, Untergrund kennen lernen, Mitfahrer kennenlernen.
2022 heißt es: Hat wer Bock auf 4h Kat III-IV? Mehrere Ausfälle, Materialschlacht a la Tag 7 (in den sonstigen Rallyes?)?! Der Reihe nach:
Wir starten hungrig vom Treffpunkt im Nirgendwo gen Nirgendwo – 2h französische Landstraßen. Unsere Hass-Liebe. Begrüßt werden wir um 8:30 von unserer Kühlmittelanzeige – war sonst nie ein Problem. Raststätte, abkühlen, bisschen nachfüllen – wird schon.
Um 9:20 entschließt der W124 dann, dass so ein Blinker rechts vorne unwichtig ist und verliert diesen auf der französischen AB. Gut. Jetzt wars das aber auch?
10:00 – wir stehen kurz vom Einstieg in die Kat III mit unserem PartnerTeam 77 (Jeep Grand Cherokee), da LÄUFT UNSER KOMPASS AUS. Wir wussten nicht mal dass das geht. Ausfall Nummer drei, wir haben ja noch nicht mal angefangen.
Gut, was solls. Kat III hat bisher jede Stimmung gehoben. „Leider“ ist die Kat III eher ne matschige Kat III,5 – mit Vollgas geht das aber. Und macht mit durchdrehenden Reifen durchaus mehr Spaß 😉 Wir pesen vorbei an Cornelius, der sich dank Frontantrieb als Organisator abschleppen lassen muss. Das TeamSabotage Credo: Geschwindigkeit regelt halt hier geholfen.
Erneuter Fahrerwechsel, Kat II Serpentinen. Kurze ehrliche Vorgeschichte: Fidi hat sich 2018 hier auf der Rallye überschlagen, die Angst fährt bei sowas also mit. Von vornerein war die Ansage: Ich fahre so langsam ich will. Was für mich (Oli) ok war, nicht jeder muss jede 10tel Sekunde aus jeder Kurve driften. Diese „Angst“ ist wohl irgendwo am Pass, an der Tankstelle oder bei Fahrerwechsel ausgestiegen, denn das was dann folgte, hätte gut und gerne zwei Schalensitze verlangt: Quietschende Reifen, glühende Bremse. Gekonnter Wechsel von Understeer Bremspunkt zu Oversteer Kurvenausgang. Andere Teams werden quitschend überholt.
Manche Dinge verlernt man nicht Herr Vettel. Ä ich meine Fidi.
Unten angekommen: Team 77 hat massive Hitze Probleme. Das Kühlerwasser im Ausgleichsbehölter kocht (ja KOCHT) und das AT-Öl wirft schattige blasen (kocht also auch). Alles richt nach Gummi und „Material“.
Die anderen Teams schließen auf (grml – ich fahr ja EXTRA schnell) und es passiert das was immer passiert:
Alle helfen allen. Aber auch: Alle stehen rum und einer arbeitet. Max vom Team Wüstenfuchs sagt es sei zuviel Automatikgetriebeöl drin, das mag ein Wandler nicht. Wird so dann mit einer Handpumpe abgepumpt. Wir notieren uns imaginär: Handpunpe KAUFEN und:
Wandler mögen nicht zu viel Öl. Auch nicht zu wenig Öl. Auch nicht das falsche Öl. Eigentlich auch nicht das richtige, oder genau die richtige Menge. Man muss es je nach Automarke unter einer bestimmten Sternenkonstellation einfüllen. Ehrlich gesagt haben wir immer noch nicht verstanden, wie ein Wandler eigentlich bei MERCEDES WARTUNGSFREI seien kann. Ach ja, die Rallye und unser Halbwissen.
Nach 45min Zwangspause preschen wir dann eine KAT IV hoch, die eine KAT III sein sollte. Steht Kat III dran, also fahren wir die auch so. Das Eisenschwein steckt Schlag um Schlag ein, die Kühlwasserstandsanzeige geht mal an und wieder aus, die Kühlwassertemperatur tanzt zu Paul Kalkbrenners Mix vom Solar 2019 zwischen 90 und 120. Wenn man auf den Tacho haut gehts. Das reicht uns.
Das Bier schmeckt, der Strecke ist herrlich, nur Team 77 hat am Ende wieder terminliche Probleme. Wir stehen also mit drei Fahrzeugen wieder an einer Kat III/IV und fachsimpeln ca. 30min „Wie so ein Visco-Lüfter funktioniert“ „Was Visco ist“ Wie wir den Jetzt überbrücken“ nur um dann von den anderen Teams aufgeklärt zu werden, dass doch alles ganz anders ist und Mercedes eben nicht Jeep ist (eher andersrum) und man da im Zweifel einfach Schrauben druchspaxxt. Oder den Festschweißt. Auch das haben wir in 6 Jahren OffTheBeatenTrack gelernt: In der KFZ Welt kann ein Schweiß Gerät JEDES Problem irgendwie lösen oder zur Lösung beitragen. Kommt also auch (wieder) auf unsere Einkaufsliste.
Wir schaffen es gemeinsam SEHR ZÜGIG (wer mich kennt kennt mein Grinsen) die Schotterpiste runter und trudeln in der Abendsonne gemeinsam im Hotel ein. Spanien tut uns gut. Die Rallye tut uns gut. Alle Autos laufen mehr oder weniger…. Duschen, Essen, Bierchen, Videos bearbeiten….
#Tagesziel SanSebastian 10,5h „Fahrzeit“ (viel geschraubt) – 350km
7 Uhr Briefing. Puh. Immerhin fußläufig vom Hotel. Wir haben schon um 6:45 den Wagen inspiziert (auch wir werden älter und weiser) – Unser Kühler leckt an der Verbindung von Plastik zu Alu. Wir würden das ja in der Frühbesprechung erwähnen, nur sind gestern (Reminder: Tag 1) schon Motorlager neu gefräst worden und etliche der neuen Teams an den Strecken verzweifelt. Herrlich. Wir bequatschen uns also „danach“ mit Team Wüstenfuchs, Vorschlag: Ei in den Kühler, das verstopft alles oder Kühlerdicht oder neuen Kühler – habe wir alles nicht dabei (auch kein Ei). Also Kühlerdicht suchen. Team 77 Malouni will zwecks komplett tausch aller Öl-Kühler-Relevanten-Teile nach zaragassa, begleitet uns aber noch 2h auf der Landstraße. Eher zufällig erfahren wir an einer Tanke von einem Schrottplatz, warum nicht – you never know!
Ich nehme es vorweg: Wäre das hier das Script für TopGear, dann käme jetzt Jeremy Clarkson unter der Motorhaube her und würde schreien: I’VE DONE IT. I#VE ACTUALLY MENDED SOMETHING MYSELF!
Der Reihe nach: Der Schrottplatz ist erstmal ein Teileparadies. RIESIG. Wir finden „schnell“ einen „passenden“ E Lüfter und Jonas und ich beschließen, Endich mal nicht auf andere Teams zu setzten und das selber zu machen. Der Plan: E Lüfter umdrehen und VOR das Auto schnallen, Dauerplus, ggf Kippschalter. Strom. Wir werden es nie verstehen, müssen wir aber nicht. Denn die Handwerklichen Schritte gehen wie von selber. Wie ein eingespieltes Team wird abisoliert und gekrimpt und wagemutig blanke Kabel an die Batterie gehalten (hätten wir 2014 nicht gemacht). Und das beste: ES FUNKTIONIERT.
Fidi und Aylin widmen sich der Wartung des W124 – hier scheint ausnahmsweise mal alles ok zu sein.
Zu viert bestaunen wir nach gut 1,5h unser Meisterwerk. Lüfter auf Vollgas, immer. Klingt nun eher wie ne Düsenjet.
Testfahrt – Vollgas. Anders macht auch keinen Sinn, so wie Jonas fährt. Wir rollen das Feld also von hinten auf. Und finden uns in unserem Wohnzimmer wieder:
Die Wüste Spanien. Hier haben wir 2016 eine Ölwanne eingebüßt, hier hat sich Fidi 2017 überschlagen. Etliche Male sind wir hier schon langsam, stehend und viel viel viel zu schnell durchgefahren, und das machen wir jetzt auch. Vorher bauen wir noch fix zwei „Unterbrecherkontakte“ außen in unsere Jepp-Kühlung, dann geht es los. Mit Vollgas, Powerslide und viel geschlidder. Die Strecke ist mit 2,5h angegeben, wir sind nach 1,5h und Wartezeit längst durch.
Auf zum nächsten Abenteuer.
Eine weitere Kat III, leider gespickt von Wohnmobilen und Touristen. Also: Vollgas und Piano im Wechsel. Wir treffen erfreulicherweise auf eine 50 Fahrzeug-starke Truppe umgebauter alter R4s – es gibt also noch andere Bekloppte…
Der Abend schreitet voran und wir entschließen uns gegen die letzte Kat III – heute ist Tag 2, Mensch und Maschine haben gelitten, wir haben zwar keine Terminkprobleme aber weder ein Ei noch Kühlerdicht bis jetzt besorgt. Und das Ziel ist SAN SEBASTIAN – hier wurde bereits ein sehr langer Abend mit vielen Kaltgetränken verbracht, das wollen wir 2022 wiederholen.
Wir (TeamSabotage und Team Maloni) lassen also entspannt ausrollen und sitzen um 20:00 an diesem Blog. Jetzt duschen und Essen.
Morgen Briefing 8 Uhr, so langsam könnte es Urlaub werden.
Randnotiz: Ein Arm Rot (nicht eingecremt, der andere eher staubig), Unendlich viele Pinkelpausen. Wie mit Ben also……
#Tagesziel Posada de Verdon Fahrtzeit 8h 330km
Ach San Sebastian – du hast uns wieder, wir haben dich wieder. Das kleine Barcelona des äää Westens.
04:00 fällt hinter hinter die Zimmertür zu, schwarzer Schnitt – stilistisch wie auch real. Wir wissen nicht mehr so ganz alles, aber es lief wie immer: Treffen mit den Jungs und Mädels in der Altstadt, Essen, zwei drei Bierchen – tja. Oder 20.
Nachdem wir nur 4h überhaupt sowas ähnliches wie „Schlaf“ bekommen habe hämmert um 8:23 die Tür. 8:00 war Briefing. FUCK. Alles anziehen, Koffer zu, Sprint – zum Auto. Auto weg – ok doch noch besoffen? Auto abgeschleppt – FUCK OFF!
Also ja, das war Anwohnerparking ab 8:00 – aber unser Auto ist ja nun nicht unauffällig, so dass der werten Person der Stadtverwaltung ggf. hätte auffallen können, dass wir ja ggf. nicht da hinziehen wollen. Nachsicht. Danke auch. NOT. Jaja unserer Fehler, die „Abwicklung“ ist aber super nett, nach 45min und 202€ ärmer haben wir das Eisenschwein wieder. Alle lachen freundlich, ggf sehen wir beide aber auch ETWAS fertig aus….
Aylin ist wie auch immer ultra fit und besorgt (richtig geiles) Frühstück. OrgaModus fully engaged. Jonas ist kurz vor Scheintod…Wir starten also um 10 Uhr hinten im Feld. Erwähnten wir unsere Kopfschmerzen? Rallye ist kein Urlaub.
Im Suff hat Cornelius uns gestern aber schon vom heutigen Tag erzählt (quasi Back to the Future mäßig) – heute steht eine fast unfahrbare Kat V bis V+ an -> das war noch nie unser Ding, wir hatten das Briefing quasi gestern schon abgeschlossen.
Wir und Team Maloni nehmen Option Kat III – heheheheheheh.
Wir kämpfen uns durch Landstraße um Landstraße. Aylins Zustand entwickelt sich eher diametral zur fortschreitenden Zeit. Rapider Abbau, der Kater schlägt nun zu. Dafür ist der Rest um 13 Uhr knall fit. Am Einstieg lassen wir aufgeholte Teams hinter uns und erleben etwas, was wir zumindest heute nicht mehr für möglich gehalten hätten:
Wir knallen durch die Kat III in ca. 30min, angegeben waren 1,5h. Möglich macht es unser Gasfuß und ein gekonntes Spiel aus: Einbremsen am Kurveneingang, Motor taucht vorne ein, kurz Untersteuern, Vollgas, Oversteer, Drift durch die gesamte Kurve. Im 6ter Jahr ist das nun unserer Lieblingsstrecke. Zusammen mit dem vertrockneten Flussbett und der Sandwüste in Marokko.
Vielleicht ist es der Staub, vielleicht auch die Sonne oder einfach die Rallye – Fidi fährt nun auch im Staub selber wie schon in den Serpentinen. Hart am Limit. Ebenfalls im Drift.
Wir sind wieder Happy. Nach der Kat III ist es dann eine schier unendliche Kat II bis zum Ziel. Quietschende Reifen, happy faces. Wir stoppen mit anderen Teams auf ein Bierchen und fahren wieder dem Sonnenuntergang entgegen in ein kleines Bergdorf. Posada de Valdero. Zugegeben schlägt hier wieder der Kater zu. Die Kat III und die darauffolgende Kat II haben nur 5h vorgehalten. Duschen vor herrlichem Bergpanorama, Essen, aus die Maus….
#Tagesziel Porto Fahrtzeit 12,5h 700km
Wie fasst man 12,5h zusammen. Am besten am Anfang? Den Porsche hat es übrigens vor Tagen rausgehauen, die Technik aus Zuffenhausen ist einfach nicht für die Piste gemacht. Leider hat gestern bei der Kat V+ auch nas Tochter-Vater Gespann Ronja/Roger im T3 mit geplatztem Kühler rausgehauen, die sind dann aber einfach ohne Kühler mit überbrücktem Wasserkreis gefahren. Was nicht alles geht.
Heute steht die Überfahrt nach Portugal an, wer alles mitnimmt sitzt 12h im Auto. Ohne Pause, Tanken und Essen. Wir (Team Maloni und wir eben) sputen uns. Fidi fährt den ersten Stint und obwohl es erst 7:30 ist, wird so gefahren, als hätte Sie einen wichtigen Termin. Um 12. In Porto. Ehrlich gesagt muss ich zugeben: Landstraße ist schon ihr Ding. So gut kann ich die engen Kurven (glaube ich) nicht parieren. Auch Team 77 kann nicht mithalten. Nach 2h haben wir den Einstieg zur Kat III-IV gefunden. Es geht den Berg durchaus sehr zügig hoch, wir wecken ein paar Kühe und Esel – nett lächeln ist angesagt. Irgendwo im Nirgendwo gibt es eine traditionelle Hommage an die Jungs vom TeamKanonenfutter: Eisen und Golfbälle sind seit 2015 immer im Gepäck. Bei mir läuft es noch ganz passabel, Jonas gräbt dann eher die Botanik um und lässt den Ball dabei auf dem Tee stehen. Auch ne Art Bälle zu sparen (was nicht wirklich notwendig ist, aber gut).
Die beiden Kat III des ersten Abschnitts trennt wieder eine sehr Schnelle Kat II- Fahrerwechsel und entspannen.
Am Einstieg zur Kat III dann Team-Wechsel. Seit 4 Tagen nerven wir Maloni, ob die nicht mal bei uns fahren wollen. Wir haben mit Jonas gerechnet, denn der grinst, aber Aylin wechselt den Beifahrersitz mit Fidi. Jonas will lieber selber zügig fahren 😉
Den Satz „Aylin, ich fahre jetzt aber nicht extra langsam oder extra schnell“ hätte man sich retrospektiv kneifen können. Zwei Minuten nach Start in der neuen Aufstellung schätze ich (Oli) die Strecke falsch ein. Wir sind deutlich zu schnell (80km/h) und schieben uns durch eine Links-Kurve. Das Heck bricht aus, so weit so erwartet und auch irgendwie kontrolliert. Was nicht erwartet war, war die Riesen Sicke, die nach der Kurve hallo sagen wollte. In Beton genossen, als Wsserablauf gedacht. Der Kopf schnellt zurück nach Marokko 2018. Das Heck befindet sich noch in einer nach außen gerichteten Bewegung, trotz Vollbremsung schlagen wir brutal auf, das (korrekte) Gegenlenken rettet nichts mehr. Wir heben mit queren Reifen ab und schlagen rechts in den Graben ein. Der Wagen steht 20-30 Grad geneigt, ich weiß dass so ein Einschlag das Aus bedeuten kann. Kurz Sortieren. Aylin geht gut, nichts passiert. Gut. An mir ist auch noch alles dran. Gut. Den Fond-Bereich wollte ich die Tage mal sortieren, das wäre dann auch erledigt. Die Beifahrertür ist Neigungswinkel-bedingt verschlossen, wir schälen uns aus dem Auto. Ich höre erstmal nichts plätschern, das kann aber auch das Adrenalin sein. Team Maluni (Jonas und Fidi) sind nun auch da, auch für die beiden kommt die Sicke aus dem nichts, der Staub und der Einschlag war aber Warnzeichen genug. Ein Blick unters Auto – alles irgendwie gut?! In meinem Kopf formiert sich bereits eine Ebay Bestellliste – Querlenker, Lenkgetriebe, Aufnahmen. Jonas will mich rausziehen – der Schaden lässt sich im Graben nicht beurteilen. Das ganze hat inkl. Seilsuchen 3min gedauert, so schnell dass kein Video davon gemacht wurde. Das Eisenschwein springt an, Öldruck voll da. Wir stehen auf geradem Untergrund, und sind doch etwas ratlos: Der Wagen hat alles überstanden?! Weiter gehts, Aylin nimmt wie selbstverständlich wieder auf dem Beifahrersitz platz. OK – wird akzeptiert. Die nächsten 2 Minuten sind Stille, dann fragt Aylin warum „hier kein lauter Electro läuft wie sonst immer“ – OKKKKKKEEEEEE.
Format:B wird da regeln, wir nehmen wieder Geschwindigkeit auf. Ist das gerade so passiert und dann ist doch nichts passiert? Beim W124 ist alles wie immer.
Dann passiert es wieder, in einer Senna-Esquen Kurve brechen wir aus, wildes Gegenlenken, das nimmt Geschwindigkeit, nun ist es der Graben links. Spanien hat offensichtlich echt schöne Gräben, anders kann ich mir das nicht erklären….Wir schaffen es trotz deutlicher Schieflage (das bringt ein Graben so mit sich) aus eigener Kraft (Motto Vollgas) wieder raus. Kurz Haare richten, weiter.
Am Pistenausgang besprechen wir das Geschehene. Alles sind auch irgendwie Happy, Aylin würde dann jetzt gerne selber fahren. Den W124. Kat II. Done-Deal nach zwei Unfällen auf meiner Kappe. 1h Deep Talk später ist an der nächsten Tanke klar: 2023 geht Team Maloni in einem W124 an den Start. Wir sind alle happy.
Für den T3 verbringen wir dann noch 1h auch einem Schrottplatz und verlieben uns in ungefähr 10 nicht mehr rettbare Fahrzeuge.
Dann folgt das, was wir ab jetzt episch nur noch „die Sonnenschlacht“ nennen. Es ist 15 Uhr und warum auch immer haben wir noch mindestens 5h vor uns. Das Roadbook sieht viel Kat I-II vor, bis wir auch eine finale Kat III fahren sollen. „Gib ihm“ würde Shirin David sagen, machen wir also. Je näher wir Portugal kommen, desto brutaler wird die Hitze. der Plante brennt. Mit 38 Grad. Keine Wolke. Unsere „Klima“ ist das offene Fenster, unsere Arme kann man gut als medizinisches Anschauungsobjekt nutzen. Mensch und Maschine leiden und die Vollgasfahrt auf gerade Strecke fordert ihren Tribut. Der W124 überhitzt einmal, der Jeep mehrfach. Wir schlängeln uns dann aber eher gemütlich durch das malerische Douro Tal und sind kurz davor „ausrollen zu lassen“. Wir nehmen die Kat III dennoch, laut Fidi „sind wir ja zum Autofahren hier“. Hoch runter Hoch runter, rechts links – unfassbar viel Staub. Ich am Steuer bin vollkommen lost – wie durch ein Wunder schaffen wir es wieder auf asphaltierte Wege.
Nächstes Ziel: Porto. Die Autobahn ist uns 1h ein guter Begleiter. Der Sonar-Mix von Paul Kalkbrenner aber auch.
#Tagesziel Obidis 300km 7,5h Fahrtzeit
Es war abzusehen. Porto, die Perle Portugals (Alliterationen können wir) hat uns warmherzig aufgommen, und wie nach jeder heißen ersten Nacht kommt auch hier der bittere kalte Morgen. Die Altstadt mit seinen vielen Bars und dem regen Treiben auf den Straßen lässt uns nicht los, wir lassen uns von Bier und Musik treiben. Im Herzen sind wir doch Südländern. Wir (also wir vier) sind aber nicht die Einzigen, auch andere Teams können nicht wiedestehen. Erst in den frühen Morgenstunden lockert sich der Griff der Altstadt und wir können uns losreißen. Wir sind happy. Die Quittung für soviel blinde Liebe kommt um 7:43 – wir schaffen es trotz kurzer Nacht früh aus dem Hotel, nur um dann zu sehen, dass jemand unseren W124, der mitten in der Stadt geparkt steht, aufgebrochen hat. Alles ist durchwühlt, das iPad zum Navigieren (eine Leihgabe eines Freundes) und unser kleiner Sarg in der Mittelkonsole (sehr schwer zu bekommen) sind weg. In uns macht sich Wut breit. Why we? Wer wütend ist soll bitte bei Starbucks einbrechen oder es den Konzernen wie H&M heimzahlen, aber doch nicht uns. Aber unsere (fairerweise kann ich nur für mich sprechen) Erziehung lehrt uns eins: Karma alwys finds it way.
Bei Briefing dann nur noch 10 anwesende Personen. Wie gesagt: Porto hat Spuren hinterlassen. Dafür ist heute quasi Halbzeit und wie immer auf der Halbzeit: Urlaubstag. Es geht an der Küstenstraße entlang, 7h wenn man alles fährt, am Ende sogar erste Sandpisten (Kat III) – kann das Wirkich wahr sein?.
Unser erster Gang (nachdem wir den Wagen sauber gemacht haben und unsere Wunden geleckt haben UND das Fenster zu-gepanzer-taped haben) war zum zweiten Mal in Folge der Weg zur lokalen Polizeiwache. Nachdem die erste „die falsche war“ (Kurze Notiz: Was auch immer das heißen soll. Was macht man denn sonst als Zivilpolizei am Sonntag) erzählen wir dem netten Beamten alles und zeigen Bilder von der Rallye. Man freut sich für uns dass wir bei sowas jetzt noch mitfahren können, der Kollege hämmert fast 30 min in seinen PC ein – wir verlassen die Wache dann mit einem fünf-zeilige Schritfstück. Immerhin. Aylin und Jonas (vorallem aber Aylin) hat sich heute vorgenommen, wie ein normaler Mensch „zu Katern“ – Portos Nachtleben steht ihr ins Gesicht geschrieben, wir suchen also verzweifelt ein Frühstückscafe und geben dann schlussendlich auf. Dann eben „Urlaubstag“ und „Küstenstraße“.
Der geneigte Leser fragt sich sicherlich: Hä, Warum sind da Anführungszeichen:
Nachdem wir uns ziemlich verklatscht in ungefähr 20 Kreisverkehren ordentlich verrannt haben entpuppt sich die „Küstenstraße“ zwar als Straße mit Meerblick, jedoch gespickt von unfassbar zähem, schrecklichen, langsamen Verkehr und grauen Betonbauten. Schön ist anders.
Im Rallye-Chat (hochtrabender Begriff für eine WhatsApp Gruppe) fällt ein blauer Octavia aus, Querlenker hinten gebrochen. Auf gerader Strecke. An einem Sonntag. Schnell ist klar (ha! Das war sogar uns klar), dass man auch ohne Schweißgerät schweißen kann, wenn man mehrer Batterien in Reihe schaltet. Schlussendlich entscheide man sich aber eher dafür, eine Abschleppstange auseinander zu flexen (wenn man ein Schweißgerät nicht braucht, dann nimmt man wahrscheinlich aus Frust als KFZetti ne Fels in die Hand) und damit den Querlenker nachzubauen. Klappt offensichtlich, denn nach 75min rollte der Wagen wieder.
Wir tanken bei einem kleinen MCD-Stopp (musste für die anderen sein) steigen wir voll durch. Die Rallye hat eine Mischung aus Kat II und Kat III für uns in petto, irgendjemand in Portugal hat beschlossen, mitten durch die Prärie eine kilometerlange gerade Straße zu betonieren. Und gerade heißt ausgemessen gerade. Wie mit dem Lineal. Da das auf Dauer ziemlich ermüdend ist, freuen wir uns über Sand. Endlich. Marokko Feeling. Kies und Sand Wechsel sich ab, wir kommen wieder rein. Das geht so ca. 2h, dann steht alles. Der nächste Teil ließt sich ggf etwas abgehoben, aber so richtig verstehen tuen wir es auch nicht wenn wir länger drüber nachdenken:
Die kleine Wüsten-Sand-Staub-Schotter-80km/h-Piste endet mit einem Hügel. Wir im Zweiergespann hätten das nicht bemerkt, aber vor uns stauen sich drei Rallye-Fahrzeuge. Garry (der unfassbar sympathische Microcamper) hat sich hier eingegraben. Die Jungs nehmen alles mit, jede Piste, jede Steigung. Wenig Leistung und schmale Reifen fordern hier ihren Tribut. Dahinter steht der Dodge Ram, dessen Reifen ungefähr so breit sind wie der ganze Garry. Und dahinter steht noch ein VW im Rallyekleid. Mein schüttelt uns mit dem Kopf entgegen, wilde Gesten „Nichts geht mehr hier seit Stunden“ – „da kommt keiner neben durch“. Letzteres scheint Jonas (der eh mal zum HNO-Arzt sollte) nicht gehört zu haben uns setzt durch die Böschung nach vorne. Seil dran – Garry frei.
Dann passiert etwas was wir nicht verstehen. Die „Steigung“ ist wirklich im eher ein Plateau, ein Ball würde hier kaum rollen. Aber die Jungs im Ram (und im VW) wollen „prophylaktisch“ schleppen, ein Begriff der uns bis heute nicht verständlich ist. Wir merken gemeinsam an, dass das „ne ziemlich dumme Idee ist“, aber mit den Bier in der Hand kann man sowas auch mal angucken. Es kommt wie es kommen muss. Der Ram (ca. so hoch wie ein Zirkusclown auf Stelzen) verbremst sich auf der (nicht vorhandenen) Kuppe – eingegraben. Also angehangenen VW wieder ab, Ram Vorne an den Jeep von 77 Maloni, Vollgas – Kam wieder frei.
Der VW folgt dann unserem Rat alles mit Vollgas zu nehmen, so ist der Abschnitt dann kein Problem.
Unser Hecktriebler-W124 pariert alles dank Höherlegung und Gasfuß ohne Probleme. Danach packt uns der Übermut und wir versuchen eine nicht vorgeschlagene Steigung mit unserem Partnerteam anzugehen. Da die sich bereits eingraben, geben wir lieber auf. Leider stehen wir da aber schon auf dem asphaltierten Fahrradweg, den müssen wir nun ein paar Kilometer missbrauchen. W124-Lastenrad…..
Wir lassen nach Obidos ausrollen, vorbei an Nazaré (Surfer Hotspot mit den Weltweit höchsten Wellen). In der historischen Altstadt der beschaulichen 12.000 Seelen-Gemeinde dann ein spät abendliches Highlight: Real Casa do Petisco. Ehrlicherweise mindestens eine Folge Kitchen Impossible wert, wenn nicht sogar Chefs Table. Quinoa-Risotto mit Pilzen, Tomaten, karamellisierten Zwiebeln und einem pochierten Ei. Es geht uns gut.
Um 23 Uhr fallen wir dann ins Bett – nach 5 Tagen Rallye (oder sind es schon mehr?!?!) brauchen wir auch mal Schlaf….
#Tagesziel Vila Nova de Milfontes „Fahrtzeit“ 14h – 240km
Jeder Tag ist hier anders. Fidi verlässt das Team, Eric ergänzt uns dafür. Eric hat allerdings dank 24h Dienst an der Uniklinik nur 1h geschlafen und muss noch unseren Kühler (auf Holz geklopft) von Stammmitglied Ben abholen. Alles wie immer mit heißer Nadel gestrickt. Nach dem Briefing (wieder viele Dinge hier und da kaputt, aber bis auf Porsche und T3 bisher noch keine „Quasi Total Ausfälle) beschließen wir „auch vor dem Flug kann Fidi nochmal ganz schnell ne Kat III fahren. Gesagt, Getan. Natürlich vorher obligatorisch ca. 10 Kaffee für die Fidi und jeweils einen für alle anderen im Vierer-Gespann. Natürlich wurde auch noch ne Rallye-Fahrzeug Falsch betankt (Diesel statt Benzin, bereits zum Wiederholten Male), aber wir können uns nach etwas „Hilfe“ (Rumstehen und kluge Kommentare abgeben) besagt Kat III. Fidi ist happy. Das sieht man ihr an, aber auch traurig, den Abschiede sind immer doof. Nachdem unser Zeitmanagement sagen wir mal „sportlich pünktlich ist“ und wir uns im Kreisverkehr ca. 10 Mal verfahren, schafft sie es eher „sehr pünktlich“.
Erics Flug indessen hat Stunden Verspätung. Wir (Jonas, Aylin und Ich, Oli, einziges aktuell noch verbliebenes Team Sabotage Mitglied) chillen uns in eine Strandbar. Ich mache sonst nie Werbung, aber wer in Lissabon ist MUSS HIER HIN: https://www.kailua.pt !!!!!!
Chillige Electrobässe, gute Cocktails, sensationelles Essen. Heute fühlt es sich wie Urlaub an. Nach 5h verlassen wir den Strandclub, natürlich zu spät, Eric ist bereits gelandet. Wir hatten ja auch nur 5h um uns vorzubereiten.
Am Ende passt alles. Raus aus dem Flieger, Rein in die Staub-Karre. Wir kürzen bewusst über die AB ab, damit wir die letzte Sandpassage noch nehmen können. Cornelius hatte davon so geschwärmt, das wir nicht anders können. Denken wir. Der Jeep denkt aber anders. Und das Eisenschwein auch.
Unsere „Ölstands-Anzeige“ leuchtet auf, was immer das nun bedeuten mag (wir vertrauen nicht mehr vielen Anzeigen in dem Auto). Wir Fahren die nächste Raststätte an. Da fällt mir eher zufällig aus, dass aus dem Jeep aus dem Strahl Wasser schießt. Ein kurzer Blick: Kühler undicht. Ja gut, wir sind ja auch gar nicht zu spät für die Sand-Passage, da kann man ja noch mal kurz ne Kühler reparieren. Ich (Oli) habe das inzwischen mehrfach beobachten, und treu nach dem Motto „See one, do one, teach one“ machen wir uns am Parkplatz ans Werk. Wie Profis das so machen. Das Motto ist: Je Mehr desto besser, am besten Materialmix, wird schon halten. Hält es dann auch, was auch mich eher verwundert. Aber: Wer heilt hat recht – sagt man so. Während wir so warten und ein Bierchen trinken fällt Jonas auf, das in der Karkasse unseres Reifens doch eher ein großes Stück fehlt. Erklärt ggf. auch das Radeln, da wir seit 2 Tagen haben. Die Felge hat auch eine ordentliche Delle. Wir sind uns keiner Schuld bewusst. Guter Start für Eric, 1h im Auto, direkt zwei Reparaturen. (Wo wir dabei sind: Wir haben auch ein Quietschen, dass sich nicht mehr mit Musik übertönen lässt, nach dem Max vom Team Wüstenfuchs kurz mitgefahren ist hier es „Ganz normal – gehört zum Auto – super Tragbild der Bremse. Da wir das beim besten Willen nicht mal annähernd einordnen können und unser Motto ja eh war „mach mal Lauda“ – passt schon…..)
Als wir an der Piste angekommen ist es STOCK FINSTER. Kat III – IV, Wald, Sand, Düne. Trotz voller Beleuchtung dauert es nicht lange, bis der Benz sich eingräbt. Wer ist Schuld? Jonas im Jeep. Viel zu langsam auf eine Tiefsandpassage gefahren, der Jeep kann sich dann ca 25 Zoll-Tracktor-Bereifung selber freischaufeln, der Benz versagt. Naja. Werden wir halt rausgezogen. Danach ist die Ansage: Alles mit Vollgas. Das klappt ziemlich gut, Navigieren ist in der Finsternis aber eher „nach Gefühl“ – die Bilder kann man eben nicht finden wenn alles Schwarz ist. Wir kämpfen uns durch schwieriges Terrain und bestaunen dabei den Sternenhimmel. Milchstraße wie in Marokko, hier ist einfach Zero light Pollution.
Am Ende haben wir für die angebenden 1-1,5h inkl Freigraben 31min gebraucht. Dafür raddelt und daddelt und quietscht alles. Muss so. Rallyestyle.
Den Abend lassen wir mit Cornelius und Nina in der beschaulichen Altstadt ausklinken. Morgen mal gucken, ob jemand uns sagen kann, dass diese Geräusche „vollkommen normal sind“…..
#Tagesziel RallyeCamp I Fahrzeit XX km XX
Aylin hatte Recht. Ich gebe das ungerne zu, aber der Satz soll hier für die Ewigkeit drin stehen. Heute versöhnen wir uns mit dem Land, dessen gesamte Küste den Atlantik küsst. Seit Tagen“ stößt mir Portugal auf“. Klassischer Fall von Vorstellung trifft auf Realität. In meinem Kopf war Portugal in der Gesamtheit so etwas wie Little Australia – easy going, schöne Strände, alles ein bisschen Hipster-Nice. Der Norden ist aber, wie sagen wir das am besten….rough. Das Potential ist da, aber man hat vor 20 Jahren aufgehört, sich wirklich zu kümmern. Wir könnten jetzt einen langen Text schreiben, dass das vorallem an der verfehlten Urbanisierung liegt und hier locker 15 Jahre fehlgeleitet konservative und sozialistische Interessen zugrunde liegen, aber dann ließt ja keiner mehr weiter. Kurz um: Die Strecken sind fahrrerisch schön, aber die Umgebung ist schmuddelig. Die Algave macht alles wieder gut. Jonas udn Aylin besitzen hier ein sagen wir mal nicht unbedingt dezentes Feriendomizil, wir können das verstehen. Aber der Reihe nach.
Das gesamte Fahrerfeld (außer der T3, der tgl. von immer verrückteren Lösungen für das Kühlersystem-Problem in der Chat Gruppe berichtet – sie stehen trotz selbst gebauter Entlüftung noch irgendwo im Nirgendwo) trofft sich am Leuchtturm, Der 944 ist dank einer Expresslieferung auch wieder mit dabei, aber man merkt dem Team an, dass es die LaIberica unterschätz hat. Der Wagen ist zu gut, die Rallye zu hart. Schade. Wir würden ja gerne mal in so einem Geschoss
Die ersten 11 (!!!) Seiten sind der Streckenführung sind eine sandige Kat III. Es gibt schon schlechtere Einstige in den Tag. Arbeiten zum Beispiel 😉
Ich (Oli) zeige Eric was das Eisenschwein so bei Tageslicht kann. Das Fahrzeug macht zwar seit Gestern harte Geräusche und der Innenraum wird vo Staub zusammengehalten, aber man kann ihn weiter sehr schnell bewegen. Untersteuern, Übersteuern, Driften, Bremspunkte. Alles etwas waage, aber wird schon werden.
Wir kämpfen uns so zur Küste durch. Perfekter Spot für die Drohen, perfekter erster Start für Eric Er macht das gut (mit Bierchen in der Hand, als wäre er immer schon im Team Sabotage gewesen), die Drohne versagt. Irgendwie muss man sich erst registrieren (why DJI, why!!!!!) damit sie weiter als 50m fliegt. Wie immer sind wir von uns selber genervt und packen das Ding ein. Kat III bleibt Kat III, mit und ohne Drohe. Eric weiß offensichtlich sehr gut, wie man schnell von A nach B kommt, er schlingt den W124 gekonnt um sehr enge Kurven und fährt so, als würde er das hier schon jahrelang machen. Willkommen bei uns im Team Herr Dr.
Die Strecke führt uns von Aljezur nach Cap Saint Vincent und wir nutzen die Strecke, um uns im Atlantik abzukühlen. Salty Hair and Happy Faces. Wir spielen als Team ca. 30 min mit einem Hund, der irgendwem am Strand gehört. Der Kleine (oder die Kleine) hat eine unerschöpfliche Energie den Stock auch aus der Gischt zu fischen. Hunde sind schon auch ein echter Happyplace. Heute kommt wirklich Urlaubsstimmung auf.
Nach dem kleinen Urlaubs-Intermezzo sind wir gut gelaunt und steigen wieder in die Piste ein. Eigentlich ist heute alles Kat III. Cornelius und Nina meinen es gut mit uns. Auf der Strecke stehen dann Rallyefahzeuge am Straßenrand. Team Mogaui (Justus) hat sich zum zweiten Mal die Ölweanne gekillt, man ist bereits am Flicken. Der Rest schraubt einfach so am Auto (zugegeben: Der Alte VW schluckt 20L, das auch nicht normal). Wir stehen rum, quatschen, trinken ne Bierchen und rollen wieder los. Da macht man uns darauf aufmerksam, dass der Reifen hinten rechts eigentlich nicht mehr die Bezeichnung „Reifen“ haben sollte. Vollkommen zerschossen, Felge bereits krumm. Wir sprechen hier von verstärkten Transporterreifen. Unsere Fahrweise, der Untergrund, die laute Musik: Wir haben es wiedermal nicht gemerkt. Endlich auch mal was am eigenen Auto machen, ich darf das nicht sagen (aber hier schreiben): ENDLICH AUFBOCKEN.
Im letzen Abschnitt beschließen wir etwas abzukürzen (auch weil wir keine Reifen mehr zum Wechseln haben) und fahren nach Largos, hier kennt Jonas einige Einheimische, der er nochmal „grüßen“ will. African Handshake und so. Wir lassen uns durch die malerische Altstadt treiben und fühlen uns erstmal ein bisschen wie Touris. Strafzettel inkl. Das heutige Endziel ist das Rallyecamp, daher gehts noch kurz Essen einkaufen. Wir teilen uns auf, denn wir brauchen ja noch Reifen. Der erste große Laden (Kette) schmettert uns ab, man könne sowas ohne Termin erst binnen der nächsten vier Tage regeln. Wir brauchen die Reifen ja aber jetzt, deswegen fahren wir einen Hinterhofhändler an. Hier gehts flott. Obwohl man unserer verstärkten Transportereifen nicht hat, hat man zumindest unsere Dimensionen. Der Werkstattmeister schüttelt immer wieder mit dem Kopf, sein Blick schweift zwischen Auto und der verbogenen Felge. Er holt den größten Hammer, der er finden kann (der ist wirklich riesig) und hämmert unsere Felge gerade. 10 min lang. Geht doch. Wir sind wieder ready. Team Maloni fährt ins Camp, wir ins Hotel. Das ist eine echte Empfehlung, geführt von einem süßen englisch-belgischen Pärchen. Wir lachen viel mit den Besitzern, springen noch kurz in den Pool und machen uns dann auf zu einem Abstecher ins Camp. Grillen ist immer besser im Fahrerfeld.
Im RallyeCamp angekommen dann: Wassersturz bei Team Maloni. Jonas stellt den Wagen ab, sobald der Motor aus ist, hält das Kühlerweise keiner mehr zurück. Als würde es mitfeiern wollen. Der Schweizer KFZetti Flavio kommentiert es mit „Aber des isch gar net güt“….
Wir harren der Dinge die da morgen kommen.
#Tagesziel Cardis Fahrzeit 12,5h 540km
Am Ende ist doch jeder Tag gleich. Diese Rallye ist ein bisschen so wie „Und täglich grüßt das Murmeltier“, nur das wir permanent gut gelaunt sind und Grinsen. Mit Team Maloni haben wir eine feste Routine. Briefing, Schrotplatz, nix finden, alle Pisten uz schnell fahren, 8 Uhr ankommen, Essen, Trinke, Aufstehen – Auf Dauerschleife
Ansage heute: Wieder alles Entspannt, wir durchfahren einen Wallfahrtsort der komplett aus Sandstraßen besteht (ok, sowas scheint es in Europa zu geben), es wird uns angeraten hier nicht fahrerisch „auszurasten“ – es sei eine normale Stadt mit normalen Verkehrsregel. Aha. Hmm Hmm hmm.
Wir sind nach dem Briefing kurz wieder seriös und machen bei Team Space Taxi bei beginnenden Symptomen einen Covid-Schnelltest. Der ist so schnell knall positiv, das haben auch wir nicht häufig bisher gesehen. Das Aus für die Jungs, und das obwohl die hässlichste Karre der Rallye noch läuft. Das kleine Virus hat die Rallye doch noch eingeholt. Nach einem kurzes „Hygiene-Konzept-Chat“ mit Cornelius und Nina (top organisiert die beiden – großes Lob!) fahren wir also zum nächstes Schrottplatz und fragen, ob jemand einen passenden Kühler für einen Jeep 5,2l Benzin Automatik hat. Anschlüsse Fahrerseite oben, Beifahferseite unten inkl. AT-Anschlüsse. Das können wir auswendig.
Wir warten wie immer 1-2h, obwohl man uns am Anfang schon gesagt hat, dass es sowas nicht gibt. Bleibt hier auch so. Aber: Wir kriegen einen Stabbi-Halter für unser Eisenschwein. Teilerfolge sind auch Erfolge.
Die Jeep-Sympomatik ist wie folgt: Läuft der Motor, scheint das System genug Druck aufzubauen, dass nicht viel rausläuft. Ist der Motor aus, kommen unten die Niagara-Fälle aus dem Kühler. Also: Fahren und Anlassen, was anderes bleibt uns nicht übrig.
Wir Fahren die erste Kat II noch ohne Espresso intus – und da das kaum geht petzten wir auch über die Kat III mit Vollgas (zuvor war ein kleines Stück Kat IV, hier ist dem Fahrerfeld vor uns ein liefergelegter Beetle entgegen gekommen – also sind wir ggf alles nun Mimis). Der Benz rennt wie sau, der Jeep hängt uns an der Stoßstange, als wäre wir magnetisch. Genau so haben wir uns das vorgestellt.
Nach einer kleinen Runde Golf ganz oben (Eric kann einfach aus dem Stand ne Ball 200m weit schlagen) ist Fahrerwechsel angesagt: Nach der ersten Kostprobe gestern will Eric es wissen. Halbwegs ausgeschlafen, erst einen Gerstensaft intus holt Eric alles raus, was das Eisenschwein kann. Das Heck bricht aus, wird gekonnt gefangen, Kuppen werden gekonnt geschnitten, das Fahrwerk pariert das. Eric schneidet Kurven so eng, dass wir relativ Gestrüpp im Auto haben. Auch nett mal lokale Botanik kennen zu lernen. Während ich auf dem Beifahrersitz in mir ausmale, wie ich meiner Chefin mehrfache Trümmerfrakturen erklären kann und was genau meine Berufsunfähigkeitsversicherung eigentlich abdeckt, redet Eric von „Pedal to the Medal“ „Ist es trocken, drauf den Socken“ und „ich bekomme ihn nur Bergab gekonnt zum Driften, berghoch muss man mit dem Pendeln beim Untersteuern spielen“……Ich (Oli) ziehe meinen nicht vorhandenen Hut. Eric ist schnell. Wirklich. Auch dem nicht mehr zu sehenden Jeep fällt das auf, im Chat heißt es nach einer ebenfalls durch Eric gemeisterten Kat II „man weiß gar nicht wer von euch dreien am asozial schnellsten fährt“. Nehmen wir als Kompliment hin, ist ja nun nicht so als würden wir stundenlang auf Aylin und Jonas warten.
Nachdem wir einen fast 2h Kat I in gleißender Sonne hinter uns lassen fahren wir in den Wallfahrtsort ein (El Rocio) – ne Gaudi wäre untertrieben. ÜBERALL Pferde, alle hier sind in Trachten gekleidet, die Frauen sehen aus wie im Western im Salon, die Männer ebenfalls. Locker 200 Kutschen begleiten uns.
Nina hat nicht zuviel versprochen: Die ganze Stadt hat keinen festen Untergrund. Ein bisschen Spielwiese für uns. Wir dürfen zwar nicht, doch nach einem kleinen Stop und Kaltgetränk biegen wir im Ort leider ganz häufig falsch ab und ganz komischerweise rutschen wir immer im Scheitelpunkt aufs Gas und dann bricht leider das Heck aus. He. He. He.
Nach einer ganz kurzes Kat III lassen wir dann Richtung Cardiz ausrollen. Erics Blase kapituliert mehrfach.
Um 20:30 rollen wir dann ins Parkhaus. Womit wiedermal bewiesen wäre: Jeder Rallyetag hat 12h. Mindestens.
#Tagesziel Cumbres Verdes / Marbella Fahrzeit 11h 380km
Eigentlich sollte hier stehen: Endlich mal nicht 8-8. Es ist aber doch wieder alles anders gekommen.
7:00 Briefing. Bei dem Sonnenaufgang braucht es keine Filter. Heute wieder „alles Fahrbar, alles schön, kann man sich nicht entscheiden“ – Cornelius halt.
Wir starten sogar fast pünktlich in den Tag, aber frühstück fällt flach. Die Kat III ruft und ehrlich gesagt hat eh auch alles zu (sonst wären wir natürlich essen gegangen).
Bis zur ersehnten Kat III sind es aber unzählige Kilometer Kat I, dann weiter lange Kilometer Kat II. Fahrerwechsel inkl.
Endlich die Kat III. Die Anreise hat sich gelohnt. Wir sind einigermaßen ausgeschlafen und hungrig, da Streit die Tachonadel nach oben. Wir bremsen für einheimische Tiere auf der Strecke (Pferde, Kühle, Ziegen) und fühlen uns langsam mit dem schnellen Eisenschwein selbst wie Einheimische. Spanien tut uns gut. Wir sind schnell unterwegs, das macht Spaß, hat aber auch zur Folge, dass wir die angegeben Streckenzeiten deutlich unterbieten. Kurz fliegt unserer rechter vorderer Reifen über eine unbegrenzte Klippe, kurz ist Stille im Auto. Naja – Tempo vielleicht ETWAS hoch. Es lohnt sich trotzdem. Auf einer Kuppe mit freiem Blick nach Marokko machen wir Halt. Max von Team Wüstenfuchs springt kurz ins Auto und befindet das infernale Geräusch der Hinterachse als „gar nicht so schlimm, sind die Lager“ – wir wissen nun also wie Patienten sich fühlen wenn wir sagen „das ist nicht schlimm“…..Zusammen mit den noch anwesenden Schweizer Jungs gehen wir dann unsere Stabbihalterung (Ich hatte wahrscheinlich noch nicht erwähnt, dass die sich wieder verabschiedet hat, wie schon in Marokko. Wir haben bereits die verstärkte Variante – hält nicht, ist wahracheinlich nicht für so einen Spaß ausgelegt).
Leider hat man uns wahrscheinlich (das Wort ist bewusst gewählt, da ich glaube es ist die richtige und Eric fest überzeugt es sei die falsche) die Falsche Seite verkauft, ego wird der Einbau „Knifflig“. Zudem hat sich der Stabbi auch noch verschoben, was laut Aussagen aller anwesenden Mechaniker „so nicht passieren kann“ (bitte auf Schwitzerdütsch lesen). Ja gut. Wir liegen also ausnahmsweise unter unserem Auto und schrauben Dinge lose. Danach werden dann kontinuierlich immer größere Werkzeuge geholt. Ca. 20 min Hammer-Einschläge und überlange Schrauben lösen das Problem dann. Kann es ja wieder weitergehen.
Wir schrauben entlang der malerischen Küste und vorbei an freigebenden Kühen und Pferden. Life could be Worse. Nach einem dringend notwendigen Snack (ich bin aus gegeben Gründen ziemlich verklatscht) steigen wir Richtung Malaga ein. Glauben wir zumindest. Die Rallye hat anderes vor. Wir nehmen (natürlich) die lange Route als Passstraße, was für Mensch und Maschine anstrengender ist als gedacht. Schnelle Passagen folgen heftigen Anstiegen. Obwohl es „nur“ eine Kat II ist, kapituliert der Jeep. Der Kühler ist inzwischen mehreren Stellen leck. Nichts geht mehr. Der Plan unseren „neuen“ Kühler zu verbauen (etwas was ich mir nach 5 Jahren Rallye inzwischen zutraue) scheitert nach Konferenz mit dem Fahrerfeld, da das Verschlussventil beim Eisenschwein am Ausgleichsbehälter ist und beim Jeep am Kühler selber. So verbaut würde der Jeep also ohne Druckausgleich fahren – bei 5,2L Hubraum keine gute Idee. Es gibt nun mehrer Optionen:
1) wir klappern alle Schrottplätze ab und machen ggf. ohne die beiden weiter
2) Jonas und Aylin lassen den Jeep stehen und fahren mit Mietwagen weiter
3) Frusttrinken,
Leider fehlt uns Bier und auch Kühlerwasser für letzteres (was eh aus dem Jeep direkt rausläuft) und Option 1 ist gar keine Option. Ein Mitarbeiter von Jonas hat zwar bereits gestern einen Kühler in Deutschland geordert (wir schleppen das Problem ja nun schon 8 Tage durch Spanien und Portugal) und dieser Mitarbeiter hat auch einen Flug gebucht, aber der landet eben erst morgen abend. In unserer Welt hätten wir es bis dahin geschafft. Aber heute um 15 Uhr in der gleißenden Hitze Spaniens ist nicht morgen Abend. Das ist durchaus ein relevantes Problem.
Nach 8 Tagen Rallye sind wir wie eine kleine, zugegeben sehr komische, Familie, Die beiden hier alleine zu lassen ist keine Option. Wir drehen um und steuern Marbella an. Mit dem Wissen dass es bisher auf keinem der unzähligen Schrottplätze einen auch nur annähernd passenden Kühler gab. Cornelius und Nina sind gut vernetzt und suchen bereits in Granda. Wir als Team Sabotage würden die 5h Hin-Und Rückfahrt für Aylin und Jonas in Kauf nehmen, dann auch zusammen den Kühler verbauen – ehrlich gesagt ist das hier vielleicht einer der Schlüsselmomente der Rallye, Its a Rallye not a Race. Und man steht für sich ein. Auch wenn wir nur so semi-Ahnung haben….Ergo: Schrottplätze. No Luck.
Last Chance „Autoparts“. Komischerweise finden wir uns dann in einem „Autoviertel“ wieder, bestehend aus Hinterhofgarage. Da Marbella aber Marbella ist, stehen hier Bentleys, Porsche und alte Mercedes. Wir bekommen ein kurioses Verkaufsgespräch mit. Ein Paar um die 40 Jahre interessiert sich für einen Porsche Cabrio G Modell Turbo. Alleine das sind Worte die schon 250.000€ wert sind. Eher mehr. Der Käufer würde gerne das Öl sehen und läuft zielsicher zur Fahrzeugfront. WHAT THE ACTUAL FUCK. Naja – sind ja nur ne viertel Millionen die man so investiert, da muss man nicht wissen wo der Motor beim dem bekanntesten Sportwagen der Welt ist. Ich gehen in ca. 10-15 Läden. Der Letzte ist eher eine pure Verzweiflungstat, mein spanisch ist schlecht – aber der Mann am Tresen VERSICHERT mir, dass er genau das Teil, das kein Mensch besorgen kann, morgen um 9:30 vor uns liegt. Ich frage ca. 10 mal nach, der Verkäufer und ich selber zweifeln an meinem Verstand. „Für einen 5,2L?“ Ja „Mit Automatik?“ Ja? „Morgen oder Freitag in einer Woche?“ Morgen 9:30!!!….
Ok Nehmen wir. Und den Typen am besten direkt mit.
Wir stehen zu Team Maloni (auch weil Aylin eher so nicht Schrauben kann und Jonas ganz wirre Theorien zum Motor und dessen Funktionsweise geäußert hat) und mieten uns zusammen ein AirBNB. Wir rollen das Feld dann hoffentlich morgen von hinten auf. In Marbella stranden – es gibt schlimmeres….
#Tagesziel RallyeCamp SierraNevada Fahrzeit / Schrauberzeit 13h 650km
Mein innerer Wecker klingelt um 6:20. Holt mich die Klinik ein? Ist der „Die Rallye ist kein Urlaub“-Urlaub schon vorbei? Es ist eher meine Aufregung. Ich hatte versprochen, dass „das kein Problem ist“. Ich bin aber auch kein KFZetti. Ich schleiche mich aus dem Zimmer (Eric pennt), dusche mich kalt und setze mich ans MacBook. Ben (ständiges Mitglied von Team Sabotage) hatte aus der Heimat gestern bereits Video für einen Kühlertausch für den Jeep herausgesucht. Normalerweise mache ich sowas mit ihm, zwei Dumme ergeben zwar keinen KFZetti, aber immerhin zwei Dumme die viel lachen….Die relevanten Videos sehen überschaubar aus. Kühlmittelablassen (haben wir unfreiwillig schon), Hier und da ca 103893 Schrauben lösen – am Ende alles in umgekehrter Reihenfolge.
Die Meute wird wach, Aylin braucht Kaffee und versorgt uns alle inkl. Frühstück gleich mit. Jonas und Ich machen uns auf dem Weg zum Laden, die Aufregung ist im Eisenschwein quasi tastbar. Wir betreten zusammen das Geschäft, der freundliche spanische Mitarbeiter schaut mich an und sagt laut „el radiador“….Kann nicht sein. Er holt einen großen Karton nach vorne. Wie Kinder an Weihnachten packen wir aus, die Anschlüsse passen. Jonas und ich fallen uns um den Hals (ist nun auch schon häufiger auf dieser Rallye passiert). Wir fahren zum Jeep, der natürlich in der vornehmsten Gegend von Marbella steht. Bentleys, Porsches und das Eisenschwein. Mein Puls steigt wieder. Phase zwei, jetzt muss ich das Teil ja wirklich einbauen. 6 Jahre Rallye und privates Rumschrauben müssen nur einfach funktionieren, das Fahrerfeld ist 3h entfernt.
Aylin und Eric sind noch in der Airbnb (ggf weil man wie wir nicht an den Kühler geglaubt hatte), Jonas und ich starten also alleine. How hard can it be. Wir legen erstmal alles bereit. Handtuch, Kühlerflüssigkeit, Werkzeug. Dann schrauben wir drauf los. Es geht gut voran, hier und da brechen Schrauben und Plastik ab, so ist das bei 20 Jahre alten Fahrzeugen und vier linken Händen. Ich mache mich daran die Anschlüsse zu entfernen und bekomme unterm Auto eine Dusche aus Öl und alter Kühlerflüssigkeit. Gut, hätte ich heute morgen direkt Wasser sparen können, man lernt nicht aus. Wir kommen gut voran. Der Kühler wehrt sich bis zur letzten Schraube, meine berühmte Gewaltphase beginnt. Eric (inzwischen da, Aylin hat sich aufgemacht Bier zu kaufen und einen Bio-Supermarkt gefunden) ermahnt mich, ggf nicht noch andere Dinge zu zerstören. Guter Punkt. Nach 35min ist der Alte Kühler raus und das Schadensbild ist katastrophal: Die gesamte untere Breitseite ist leck. Da hilft dann am Ende auch keine Metallknete mehr.
Einbau dann in umgekehrter Reihenfolge und alles fühlt sich richtig an. Befüllen, Entlüften, 11:00 – > Bierchen. Ich, nein WIR, können es nicht glauben. Wir haben uns etwas vorgenommen, durchdacht, gekauft und am Auto eingebaut. ZUM ZWEITEN MAL DIESE RALLYE!!!!!
Nach 10 Minuten fällt Jonas dann auf, dass sich einige Öl-Tropfen unterm Fahrzeug bilden. Irgendwie ist der untere Stutzen der AT-Kühlung leck. Es ist so wenig, dass wir beschließen, erstmal aufzuschließen. An der nächsten Tankstelle (immer noch in Marbella, hier fahren dann eigentlich nur noch Ferraris und umgebaute G Klassen rum) entpuppt sich das „ist so wenig“ dann als „ist relevant viel“. Also wieder unters Auto, der Planet brennt, wir brauchen Glück, Essen und mehr zu Trinken.
Den nächsten Teil kann man auf zwei Arten lesen: 1) wer mich kennt nicht meine Art dinge zu sagen, wer mich nicht kennt liest es im Kopf wie Olli Schulz die Yoga-Lehrerin gelesen hat 😉
Ich krieche wieder unters Auto. Nach 40 Minuten Motorlauf ist alles warm. Ich kontrolliere, ob ich vielleicht einfach zu wenig angezogen habe. So einfach ist es nicht. Alles bombenfest. Also abmontieren und gucken. Ich löse die Schraube und heißes schmieriges Getrieböl läuft meinen Arm entlang. Währe das ein Erotik-Auto-Film wäre jetzt der Zeitpunkt für den Auftritt der/des zweiten Protagonisten/innen. Aber das hier ist die Rallye, wir wollen überleben, also Zähne zusammenbeißen. Das Öl läuft mir auch ins Gesicht, hier ist es noch wärmer. Jonas hält von oben zu, ich inspiziere. Warum auch immer sind Gewinde und Mutter unterschiedlich lang, so dass die Öl-führende Leitung spielt hat. Für Metallknete haben wir keine Zeit, 2h Aushärtezeit. Eric aber auch Aylin drängen auf „kommt Jungs, lasst uns zu diesem Jeep-Händler hier um die Ecke“ – für mich ist das keine Option. Ich habe hier schon Leute Domlager aus Straßenschildern machen sehen, in Marokko wurden Antriebswellen verschweißt. Ich mag kein KFZetti sein, sondern ein Arzt mit nem glitschigen AT-Öl-Arm der halb erotisch in der Sonne glänzt, aber ich WILL ES SELBER SCHAFFEN. J0nas spürt das (Meinen Willen, nicht das erotische 😉 ). Da sicht das Öl zwischen Schraube und Leitung herausdrückt, müssen wir eben die Leitung dicker kriegen. Die Idee das gesamte Ansatzstück gegen das des alten Kühlers zu tauschen (Jonas geniale Idee – Ehre wem Ehre gebührt) scheitert an der Tatsache, dass der alte Kühler bereits 30min nach dem Wegwerfen nicht mehr in der Mülltonne liegt. Hat sich direkt jemand für den Metallwert gekrallt. Einen Tag vor unserem Start in dieses Abendteuer habe ich noch Teflon-Isolierband eingepackt. Unsere Rettung. Viel Bremsenreiniger später, und alles ist bereit für unsere Rettungsaktion. Der Erste Versuch von außen Scheitert. Nochmal. Ich beginne zu fluchen. Die Stimmung droht auch bei mir zu kippen. FICK DRECKS MUFFE, WARUM GEHT DAS JETZT HIER NICHT DRÜBER. Wir schrauben seit mehreren Stunden, in mir macht sich Zweifel breit, ob ich der richtige Mann dafür bin und Team Maloni hier auch durch mich scheitern könnte. Last Try. Jonas und Ich sind gleichzeitig (so langsam scheinen wir verbunden zu sein, mag aber auch unsere Bierkonsum sein) auf die Idee gekommen:
Wir umwickeln nicht von außen, sondern von Innen (Leitungsinception quasi). Ich ziehe die Mutter über die Leitung zurück (Erotische Stimme bitte beim Vorlesen), und ziehe eine Lage Teflonband um die Leitung. Die Mutter schafft es so gerade noch nach vorne. Anziehen und auch von Außen in Teflon einwickelt. Mehr hält eben mehr. Jonas und mir ist die Unsicherheit ins Gesicht geschrieben, wir machen den Wagen an und essen so in der glühenden Hitze mit Eric und Aylin Bio-Salat-Bowls und trinken Alhambra-Bier. Nach 20min ist klar: ES FUCKING HÄLT.
Keiner kann es so richtig glauben und ich bin (das kann ich hier ja mal schreiben) auch echt stolz. 6 Jahre Rallye haben aus mir nicht nur einen besseren Autofahrer gemacht, sondern vor allem einen 1/4 KFZetti, Im Herzen schon ein ganzer. Ben wäre auch happy, wäre er denn hier.
Es ist 15 Uhr, uns ist klar, dass wir nicht ALLES fahren können. Ich frage Cornelius ob ich die WhatsApp Bilder die uns geschickt wurden richtig verstehe: Die Etappe führt uns zu unserer absoluten Lieblingsstrecke. Das Flussbett. DAS Flussbett. 3h liegen zwischen Marbella und der letzten Route. Die Vorfreude und der Schrauber-Erfolg lassen die Zeit im Flug vergehen.
Der Kreisverkehr, geradeaus dann links. Als wäre es gestern gewesen. Ein Letzter Blick in den Jeep: Alles trocken. Wir steigen ein. Der Untergrund ist eine Mischung aus Fest und Rutschig, für einen Hecktriebler wie das Eisenschwein also perfekt. Hohe Geschwindigkeit (da ist nämlich weit und breit niemand), ein gekonntes Händchen am Lenkrad und lange Kurven – > wir driften uns in die Glücksehligkeit. Auch Eric auf dem Beifahrersitz grinst über beide Wangen. Wir halten zwei mal an, da wir nicht fassen können, was Nino und Cornelia (inzwischen dürfen wir die beiden so nennen) uns hier geschenkt haben. Vorallem weil es nicht wie 2018 nach 20min raus geht, sondern wir 2022 ca. 70min einfach nur driften (sogar der Wechsel von einem Rechts- in deinen Linksdrift gelingt uns ab und an). Immer gerade aus. Als gäbe es hier keine Ende. Wir lassen schlussendlich mehrere Brück hinter (vielmehr über) uns und treffen wieder auf festen Untergrund. Irgendwo enden auch ausgetrocknete Flussbetten, auch wenn wir das nicht wollen. Die nächsten zwei Stunden lassen wir erst ins Hotel und dann ins Rallyecamp zum Grillen ausrollen (nicht ohne eine sehr sehr sehr zügige Kat II).
Viele würde das als nervigen Tag beschrieben. Für uns war er perfekt. Cappuccino, Schrauber“erfolg“ und das Flussbett. Wenn das hier „Täglich grüßt das Murmeltier“ ist, dann bitte jetzt auf Reset drücken…..
#Tagesziel Valles de Mariola Fahrzeit 9h 380km
Cornelius spricht die mahnenden Worte „Es ist der letzte Tag, schont die Fahrzeuge, heute will keiner Scheitern“ – hä? Im Vergleich zu allen anderen Tagen, da will man ja scheitern 😉
Wir kennen den Satz und wir wissen auch: traditionell scheitert dich irgendwer kurz vorm Ziel. Soll sich dieses Jahr bewahrheiten.
„Heute ist nochmal alles dabei, von Kat II-IV“ – Nino und Cornelia haben wirklich wieder ein perfekten Tag vorbereitet. Ende dieses Mal früh um 18:00 bei Anschlussbriefing. Ein festes Ziel, das keiner verpassen will. Oder sollte.
Wir hatten gestern vergessen zu erwähnen: Nach 1-2 Tagen erneuter Fahrt ist der 944 wieder ausgestiegen. Kein Strom mehr nach der Zündspule. Ich vermute das DMC (eins der Steuergeräte), nicht weil ich davon Ahnung hätte, mehr weil ich so ziemlich jede Kaufberatung zum 964 durchgelesen habe (ohne jemals nah an einen Kauf gekommen zu sein) und die Zahlen 944 und 964 liegen nah beieinander. Lucky Shot. Bartosz braucht aber nun eine Mitfahrgelegenheit und wir hatten gestern irgendwann um 1:00 zugesagt – wir stehen zu unserem Wort. Wie schon bei Aylin: Wir fahren nicht schneller mit Gast an Board, aber auch nicht langsamer.
Wir verlassen erstmals „früh“ den Rallyetrupp quasi als Speerspitze- wir wollen einfach vorbereitet sein auf alles was da kommt.
Der erste Abschnitt mit unserem neuen Beifahrer geht direkt wieder ins Flussbett. Eric D. am Steuer, offensichtlich sind Cornelius Worte nicht durchgedrungen. Eric fährt, als wolle er NICHT zum letzten Briefing. Alle Teams die vor uns sind, sind ihm selbst im Drift zu langsam. Es ist nicht so, als hätte man in einem Flussbett eine echte Strecke, aber so etwas ähnliches gibt es schon. Eric will überholen und brettert durchs Dickicht. Die Geräuschkulisse ist infernal, das Eisenschwein hält aber. Man lässt uns passieren, wahrscheinlich mit Kopfschütteln (sehen wir nicht, sind zu schnell). Die Fahrweise fordert schnell ihren Tribut: Reifen No. 3 wird gewechselt. Wir schalten einen Gang zurück (wie gesagt, man will ja ankommen), kurz nach unserem Boxenstop verliert vor uns der Opel SUV (Model keine Ahnung, wusste nicht dass die sowas bauen bzw. gebaut haben) seinen Tank. Ja genau. Den T A N K. Ein Motor braucht (haben wir auf der Rallye 2016 gelernt): Funken, Luft und? GENAU BENZIN. Halterung durchgerostet. Neben einem Schweißgerät (schlecht bei Benzin) einer Flex (das ding ist ja schon ab) braucht man immer Spanngurte, die richten sogar ganze Achsen. Ergo: Durch die Fahrgastzelle wird der Tank wieder fixiert. Wir verlassen die Baustelle nachdem wir ca. 10x unsere Spanngurte angeboten haben – und versuchen uns erneut kläglich an der Drohen.
Nach einem eher entspannten Kat II Intermezzo und einem obligatorischen Tank / Cappuccino halt (bei dem Bartosz uns erzählt er hat 22 Autos in einer Halle stehen) steigen wir in eine bergige Kat III. Einmal noch den Berg hochkanllen und ihn dann wieder runter zu knallen. Bei letztem fängt unsere Bremse an zu schwimmen. Unser Armaturenbrett hat erfreulich wenige Warnanzeigen, aber eine lautet nun Gelb. Bremse hin. Also: Ausrollen, wechseln. Mit Bartosz dabei (der eine Fahrzeuge alle selber wartet) kein Problem, eine Arbeit von 30min. Der innere Bremsbelag bremst bereits auf Metall – war also ggf auch nötig.
Mut frischen Bremsen nehmen wir einen letzten, aber wirklich letzten Anstieg hin. Natürlich nicht, ohne das Eric nochmal ganz oben zeigt, wie man ca. 200m weit ne Golf-Ball in die Prärie schraubt. Da die Strecke einspurig ist, muss ein Teil des Fahrerfeldes zugucken. Sorry. Nach einem erneuten Zwischenstop um mit anderen Teams den Tag ausklingen zu lassen, lassen wir die letzten 60min eher ausrollen. War zumindest der Plan. Felix vom Team Wüstenfuchs nimmt erst auf dem Beifahrersitz platz, sieht dann mit mir am Steuer aber was das Eisenschwein kann. Er will fahren. Uns lässt (übrigens als Fahrlehrer) alle Zügel los. Kat II par excellence. Bartosz zieht nach. Und Aylin und Jonas lassen sich einen eigenen Ritt im W124 auch nicht nehmen (gut, Aylin kennt das Fahrzeug eher in Schräglage im Graben, vielleicht mal gut, den Wagen auch mit dem vertrauten Partner kennenzulernen….)
Fazit 2023: Eric sucht bei Mobile.de nach W124, Jonas und Aylin suchen ne W124 mit dem größten Motor, die Rae-Jungs suchen und Bartosz wird sich 2023 einen seiner W123 für die Rallye aufbauen. Das Eisenschwein überzeugt einfach auf ganzer Länge.
Der Abend kling in einer gemeinsamen Finca aus. Inkl. obligatorischer Sektdusche für OffthebeatenTrack (also Nino und Cornelia). Es hätte keine bessere Rallye seien können.
#Tagesziel Zuhause Fahrtzeit 20h XXkm
Nichts wildes. Eric nach Barcelona gebracht zum Flughafen, weil der Verrückte Montag 24h Dienst hat. Dann mit einem Rallye-Gast der eine Mitfahrgelegenheit braucht (Taxiunternehmen Team Sabotage) Richtung Düsseldorf. Kat I. All the Way. Zigmal Tanken, Kaffee, Croissants. Schlafen in Dijon.
Nach 7822km sind wir wieder genau da wo alles Angefangen hat. Nur viel reicher (und ärmer wenn man aufs Konto schaut, aber das sollte man eh nicht).
Danke an all die Verrückten, die die Rallye zu dem machen was sie eben ist. Ob es nun Garry ist (Kaufangebot steht weiterhin) oder die RAM-Jungs, Justus der Schrauberprofi, die fachmännische Beratung durch Team Wüstenfuchs, unseren Porschegast, die elterlichen Gespräche mit Dieter und Angela, Nino und Cornelia oder eben unsere kleine Rallye-Kommune um Team Maloni : Geschichten sind immer nur so gut, wie die Menschen, mit denen man sie erlebt. Und 2022 hätte ich ne Buch drauß schreiben können.
2023 ist bereits gebucht….